Gewerbeentwicklungsplan für Vegesack vorgelegt

Die Jacobs University genießt eine große Rolle als Wissenschaftsstandort

Der Gewerbeentwicklungsplan 2030 gewinnt an Fahrt. Im Mittelpunkt steht darin, vorhandene Gewerbeflächen effektiver zu nutzen und neue Betriebe, wie es auf dem ehemaligen Werftgelände geschehen ist, anzusiedeln.  Foto: TH

Artikel vom: 23.11.2022

Vegesack – (TH) Mit dem Gewerbeentwicklungsplan (GEP) 2030 werden Voraussetzungen geschaffen, Schlüsselbranchen wie Automobilbau, maritime Wirtschaft, Luft- und Raumfahrt, Nahrungs- und Genussmittel, regenerative Energien, Gesundheitswirtschaft und Logistik, das Handwerk und die wissensorientierten Dienstleistungen unter Berücksichtigung aktueller und künftiger Megatrends zu stärken und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln, ist im Wortlaut dem aktuell vorliegenden Entwicklungsplan zu entnehmen, der dem Beirat Vegesack zur Erörterung vorlag. Zugleich soll durch die Sicherung bestehender Gewerbe- und Industriestandorte und deren zukunftsorientierte Weiterentwicklung sowie eine bedarfsgerechte Bereitstellung neuer Gewerbeflächen– im Rahmen einer integrierten Stadt- und Standortentwicklung– nachhaltig eine bessere Anbindung der Wirtschaftsstandorte an den Umweltverbund ermöglicht werden.
Gute Standortbedingungen für zukunftsorientierte Gründungen und Schlüsseltechnologien, eine aktivere Liegenschaftspolitik mit einer intelligenten Flächenvorsorge verfolge dabei eine Einbindung in eine regionale Gewerbeflächenstrategie. Das sind die Leitsätze, die die Gewerbeentwicklung der kommenden Jahre prägen werden. Simone Geßner aus dem Wirtschaftsressort beschrieb in ihren Zielvorstellungen, wie sich die Pläne nicht nur auf den Stadtteil Vegesack, sondern auch auf die Region auswirken würden. Auf der öffentlichen Beiratssitzung stellte sie acht Leitlinien vor, aus denen sich 16 Entwicklungsziele ergäben. Bremen sei als eine prosperierende produktive Stadt zukunftsorientiert aufgestellt. Grundsätzlich wären integrierte Planungen notwendig, indem städtische Belange vernetzt werden. Unter den Gesichtspunkten von Nachhaltigkeit und Klimaschutz müssten Wege zur Arbeit verkürzt werden. Ein attraktiver ÖPNV biete dafür eine wichtige Grundlage. Es sei eine zentrale Aufgabe, mehr Menschen in Arbeit zu bringen und somit die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Anhand einer Zielkarte, auf der die
Gewerbeareale Bremens ausgewiesen sind, ging Simone Geßner auf die einzelnen Flächen näher ein und erklärte dabei das Vorhaben, die einzelnen Flächen besser zu verbinden. Bestehende Handwerksbetriebe möchte man in den Stadtteilen halten und entsprechende Räume bieten. Bereits vor 2 Jahren hätte man mit der Planung des GEP 2030 begonnen, die auf Studien und Trendanalysen basieren. Das gesamte Arbeitspapier, das Simone Geßner als ein strategisches Rahmenprogramm bewertete, umfasse über 70 Seiten. Darin nehme der Bremer Norden ein eigenes Kapitel ein. Der GEP werde noch im 1. Quartal 2023 verabschiedet werden. „Wir haben uns die Schlüsselunternehmen genau angesehen für unsere Gewerbepolitik“, so Geßner. Wir müssen zugleich sorgsam mit den zur Verfügung stehen Flächen umgehen. Das bedeute, Brachflächen wieder neuen Nutzungsmöglichkeiten zuzuführen. Mit 60 Hektar biete der künftige Bremer Industriepark gute Voraussetzungen, auch größere Unternehmen ansiedeln zu können. Für die Wirtschaftsentwicklung nehme die JUB als Wissenschaftsstandort bereits eine große Bedeutung ein und liefere wichtige Impulse. Es mache Sinn, wenn man ortsnah in einem Stadtbezirk Arbeitsplätze anbietet, so Bernhard Wies, WIR-Pressesprecher. Zugleich verwies er auf die viel zu geringen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen hin. So würde der Norden pro 100 Einwohnern nur auf die Zahl von 19 kommen, im Vergleich zu 54 in Bremen-Stadt. Wie soll sich das positiv auf die Betriebsansiedlungen auswirken? Grundsätzlich erwarte man mehr Tempo bei der weiteren Planung, so dass es auch zur Umsetzung kommt. Sichtlich schockiert zeigte sich Jörn Gieschen vom Vegesack Marketing über die geringen Beschäftigungszahlen. Zugleich wollte er wissen, ob sich die Studie auf Gewerbeflächen fokussiere. René Kotte, Leiter des Bauamtes Bremen Nord, unterstrich das Interesse seiner Behörde, gemischte Strukturen zu stärken, indem Wohnbau und Gewerbe gefördert werden. Simone Geßner verwies auf ein gestiegenes Interesse von Investoren, deren Anfragen erheblich gestiegen sind. „Wir haben hier sehr gute Entwicklungschancen“. Überwiegend anerkennende Worte fanden Mitglieder des Beirates für die vorliegenden Pläne. Das wurde auch in der Beschlussvorlage deutlich, die dem Vorhaben grünes Licht erteilten, vorausgesetzt die nötigen Instrumente, Finanzen und das Personal wird zur Verfügung gestellt und ansiedlungswillige Betriebe gefördert.


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