Drogen-Thematik stellt das Team vor Herausforderungen

Im Bürgerhaus haben die Mitarbeiter mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Foto: rdr
Artikel vom: 02.06.2025
Vegesack (rdr) – Die Schließzeiten des Bürgerhauses standen jüngst auf der Tagesordnung in der Vegesacker Beiratssitzung. Eingeladen waren Holger Wenke, beim Kulturbüro als Geschäftsführer zuständig für die Finanzen, und Malte Prieser, der sich dort als Geschäftsführer um das Programm kümmert.
Malte Prieser ließ es sich nicht nehmen, dem kommunalen Parlament zunächst über die positiven Entwicklungen im Bürgerhaus zu berichten. Einen großen Zuwachs merke er bei den Angeboten für Kinder – wie zum Beispiel bei den Sitzkissenkonzerten –, und der Senioren-Kreativtreff sei auf professionelle Beine gestellt worden.
Auf der anderen Seite „merken wir ganz klar neue Herausforderungen im Alltag“, formulierte Malte Prieser zunächst vorsichtig, um dann konkreter zu werden. Man wolle ein offenes Haus sein, stoße dabei an Grenzen. Der Geschäftsführer berichtete davon, dass es im Bereich der Sanitäranlagen mehr zu Drogenkonsum und -verkauf gekommen sei. Dort seien zudem schon Spritzen, Blut oder Drogen aufgefunden worden. Auch körperliche Auseinandersetzungen habe es bereits gegeben. „Crack-Konsumenten können aggressiv auftreten.“ Malte Prieser verwies als Beispiel auf die rund 200 Kinder, die dem Circus Tohuwabohu im Bürgerhaus angehören. „Das können wir nicht verantworten“, machte er hinsichtlich der Drogenthematik deutlich. Es hätten sich schon Menschen über Nacht heimlich im Bürgerhaus einschließen lassen. Die Reinigungskräfte hätten dann frühmorgens um ihr Leben gefürchtet.
Die Polizei habe empfohlen, im Bürgerhaus eine Art Empfang einzurichten, um die Besucher einzulassen und ihnen gegebenenfalls zu helfen. Weiterhin sprach Malte Prieser auch über die Schließzeiten der Cafeteria. Zum Sonntag war vor einigen Monaten auch noch der Freitag hinzugekommen. Das sei der umsatzschwächste Tag und selbst, „wenn ein Budget vom Himmel fallen würde, fehlen Leute.“ Die Schließzeit sei mit der Behörde abgesprochen, so der Geschäftsführer. In den Sommerferien bleibt die Einrichtung sechs Wochen zu. Die Haustechniker müssten dann ihren Urlaub abbauen und das Bürgerhaus auf Vordermann bringen. Natalie Lorke unterstrich die Wichtigkeit der Cafeteria als niedrigschwelliges Angebot und bezeichnete die Einrichtung als „Haus mit Herz“.
Heike Sprehe, SPD, warf die Frage auf, ob die Personaldecke nicht zu dünn sei und fand die Idee eines Empfangs ebenso gut wie ihr Parteikollege Norbert Arnold. Ines Schwarz von der CDU forderte, für diesen eine Stelle zu schaffen. Thomas Pörschke meinte, Vegesack solle als Mittelzentrum nicht hinter Gröpelingen zurückbleiben, wo es einen Bürgerinformationsservice gibt. Auch auf die Drogenthematik ging er ein: „Wir sind jetzt mit aller Wucht von der Crackszene betroffen.“
Schlussendlich fasste der Beirat einen einstimmigen Beschluss. Darin wird unter anderem die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle nach dem Vorbild in Gröpelingen gefordert. Diese müsse finanziell abgesichert werden. Weiterhin fordert das Gremium, das Ressort solle Mittel zur Verfügung stellen, damit ein Sicherheitsdienst engagiert werden kann.
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