Ressort handelt eigenmächtig und zahlt

Sorgten für Erstaunen: Die neuen Fahrradbügel am Botschafter-Duckwitz-Platz. Der Vegesacker Verkehrsausschuss hatte sich gegen den Standort ausgesprochen. Foto: rdr
Artikel vom: 17.06.2025
Vegesack (rdr) – In der Februar-Sitzung des Ausschusses für Straßen-, Verkehrs- und Marktangelegenheiten wurden verschiedene Standorte für zusätzliche Fahrradständer in Vegesack vorgestellt. Ein Standort auf dem Botschafter-Duckwitz-Platz wurde damals von den Mitgliedern einstimmig abgelehnt, um den Platz freizuhalten. Darin erinnert nun der parteilose Ingo Schiphorst. Genauso verweist er in einem Dringlichkeitsantrag für die Beiratssitzung am Montag, 16. Juni, darauf, dass keine Mittel aus dem ASV-Stadtteil-Budget dafür zur Verfügung gestellt wurden.
Als Alternativstandort wurde der Bereich in der oberen Rohrstraße vor dem Gebäudekomplex der Gewoba vorgeschlagen, was vom ASV zunächst abgelehnt worden sei. „Überraschend wurde jetzt festgestellt, dass sowohl auf dem Botschafter-Duckwitz-Platz als auch in der oberen Rohrstraße jeweils Fahrradständer mit je vier Bügeln aufgestellt wurden“, erklärt Ingo Schiphorst. Er möchte die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung und das Amt für Straßen und Verkehr in seinem Antrag auffordern, die Fahrradbügel auf dem Botschafter-Duckwitz-Platz zurückzubauen und die Errichtung des Fahrradständers in der oberen Rohrstraße mit Angabe der Kosten dem Beirat Vegesack zur Zustimmung und zur Bewilligung von Mitteln aus dem ASV-Budget des Beirats vorzulegen. Die Senatorin soll ferner Auskunft darüber geben, welche Verfahrensweisen zu dem gegenwärtigen Zustand geführt haben, und auf welche Weise zukünftig die Beachtung von Beschlüssen des Beirates hinsichtlich der Durchführung von Maßnahmen und Zurverfügungstellung von Mitteln aus dem ASV-Stadtteil-Budget des Beirates gewährleistet wird.
Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik konnte vorab bereits zur Aufklärung beitragen. Die Fahrradständer in der oberen Rohrstraße seien von der Gewoba installiert und auch bezahlt worden, teilte er mit. Es habe vor wenigen Wochen zu diesem Thema einen Ortstermin mit dem Ressort, der Gewoba und dem Ortsamt Vegesack gegeben. Dort zeigte sich die Gewoba gewillt, den vorgeschlagenen Standort in eigener Zuständigkeit umzusetzen und somit einem Wunsch aus dem Beirat nachzukommen. Zum Ergebnis des Termins hätte eigentlich auch gehört, dass die Gewoba eine kurze Mitteilung über eine Entscheidung und Installation an das Ortsamt gibt, sodass der Beirat informiert werden kann. Dies sei bisher nicht erfolgt. „Nichtsdestotrotz darf man das Engagement meiner Meinung nach positiv bewerten, eine Zustimmung der Installation auf privatem Grund bedarf es meiner Ansicht nach nicht, da die Verkehrsfläche nicht berührt wird“, erklärte Gunnar Sgolik.
Auch er habe die Installationen auf dem Botschafter-Duckwitz-Platz zur Kenntnis genommen und dem Vertreter des Ressorts mitgeteilt beziehungsweise in Erinnerung gerufen, dass der Beirat sich damals gegen diese Plätze ausgesprochen hat und keine Kosten dafür übernehmen wird, so der Stadtteilchef weiter. Diese Ständer seien in eigener Zuständigkeit des Ressorts aufgestellt und auch bezahlt worden. „Ich habe in der Zwischenzeit mit einigen anliegenden Mietern und Nutzern gesprochen; diese sprechen sich positiv über die angebrachten Bügel aus, da so die Eingänge, Fußgängerwege und Schaufenster nicht zugestellt werden“, so Gunnar Sgolik abschließend.
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