Entwicklung der OS Lesum: Für und Wider

Die ehemalige Schulleiterin Waltraud Struß-Bembenek und ihre Mitstreiter fordern den Erhalt des Schulstandorts am Steinkamp für die Oberschule Lesum. Foto: AS
Artikel vom: 11.09.2022
Burglesum – (AS) Über das Projekt „Oberschule Lesum“ wurde im Burglesumer Beirat viel diskutiert: über (Neu-)Bauten, Standorte, Kosten. Nun hat das Gremium einem Vorschlag der Bildungsbehörde zugestimmt, dass die Schülerinnen und Schüler in die künftig voraussichtlich leerstehenden Räumlichkeiten des kaufmännischen Berufsschulzweig des Sekundarstufen-II-Zentrums an der Bördestraße umziehen soll.
Die Bildungsbehörde
„Der Beirat Burglesum hat diese Idee sehr positiv aufgenommen und unterstützt, sodass dieser Vorschlag in den Beschluss, den die Deputation zur Schulstandortplanung Anfang Juli gefasst hat, aufgenommen worden ist“, heißt es aus der Bildungsbehörde. Schüler aus Burglesum sollten nach wie vor die Möglichkeit haben, das Abitur vor Ort ablegen zu können. Ein Oberstufengymnasien müsse jedoch an eine andere Schule gekoppelt werden. „Hier böte sich die Oberschule Lesum an.“
Das Gebäude an der Bördestraße sei bereits energetisch saniert. „Eine weitere Nutzung wäre auch aus ökologischen Überlegungen sinnvoll“, erklärt Pressesprecherin Maike Wiedwald. Bauliche Anforderungen wären erforderlich, „die sich aus den Bedarfe einer Räumen und der Gestaltung von Räumen einer Oberschule ergeben“: Lerncluster aus Unterrichts- und Differenzierunsräumen, Tageslicht in innenliegenden Bereichen, Gestaltung des Außenbereichs durch weniger Parkplätze. Prinzipiell lägen im Lernen der verschiedenen Altersgruppen große Chancen für die Kinder und Jugendlichen.
Die Petition
Die ehemalige Leiterin der Oberschule Lesum, Waltraud Struß-Bembenek und ihre Mitpetenten haben bei der Bremischen Bürgerschaft eine Petition dagegen eingereicht. Sowohl das Hochhausgebäude wie auch das Grundstück des Schulzentrums an der Bördestraße seien für jüngere Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 bis 10 klar ungeeignet. Das Außengelände sei selbst bei einem Abriss der Parkplatzflächen für den Bedarf einer Oberschule mit Oberstufe viel zu knapp bemessen. Der Oberschule stünden nur noch 1,2 Hektar zur Verfügung, gegenüber vorher 5,5 Hektar. Sie werde noch, auf zirka 1000 Schüler, wachsen und solle Ganztagsschule werden. „Die Petenten fordern von den Abgeordneten der Bremischen Bürgerschaft, dieser Umzugsplanung grundsätzlich eine Absage zu erteilen und sich für einen Erhalt des Schulstandorts am Steinkamp für die Oberschule Lesum einzusetzen.“ Die Planung einer Oberschule im Hochhaus ist nach Ansicht der Petenten „ein Experiment mit ungewissen Ausgang“. Sie befürchten, dass sich die Oberschule Lesum zu einer „Rest- und Problemschule“ entwickeln könne. Die Petition S20-345, Keine Verlegung der Oberschule Lesum, kann unter https://petition.bremische-buergerschaft.de mitgezeichnet werden.
Der Ortsamtsleiter
Ortsamtsleiter Florian Boehlke hält die Zusammenführung für den richtigen Schritt. Er betrachte es als eine Attraktivitätssteigerung, dass an einem Schulstandort zukünftig von der Klasse fünf bis 13 unterrichtet werde. Die Oberschule Lesum hätte viel früher, als geplant, einen modernen Schulstandort. Den Schüler würden mehrere Jahre in Mobilbauten und Umzüge erspart bleiben. Für die zu errichtende Grundschule bevorzuge er den Standort Steinkamp. Die Sporthalle solle erweitert und eine Außensportanlage errichtet werden.
Der SPD-Ortsverein
Maren Wolter und Kevin Lenkeit vom SPD-Ortsverein Burglesum erinnern in einem Schreiben daran, dass der Beirat von der Behörde ein detailliertes Gesamtkonzept angefordert habe. Die Petition komme vorschnell und verlangsame die Schulstandortplanung. Sie wollen die Stellungnahmen der Schulkonferenzen der beteiligten Schulen abwarten.
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