Knappes Budget für Aufwertungen
Rechts neben dem Futterpeter-Schriftzug ist das provisorische Kabelkonstrukt zu sehen, das die Weihnachtsbeleuchtung auf dem Goldbergplatz mit Strom versorgt. Foto: nik
Artikel vom: 26.06.2025
Burglesum (nik) – Der Burglesumer Beiratsausschuss für Bau und Stadtentwicklung hat sich in seiner Sitzung in der Vorwoche erneut mit dem Goldbergplatz befasst: Das Bauamt Bremen-Nord konnte die Auswertung des Beteiligungsformats im vergangenen Herbst vorlegen. Merle Tönsmeyer zufolge haben sich bei der Ideensammlung folgende Prioritäten herauskristallisiert: Es brauche eine Strominfrastruktur, und die Barrierefreiheit sei verbesserungswürdig. Familien möchten Spielgeräte für den Nachwuchs, ältere Herrschaften wünschen sich Stadtmöbel, die sich von den üblichen Parkbänken abheben. Diese Vorschläge fallen in die Zuständigkeit des Amts für Straßen und Verkehr und könnten bei Zustimmung des Beirats aus dem ASV-Stadtteilbudget finanziert werden. Kleine Teilaspekte seien so kurzfristig umsetzbar. Für eine weitere Ausgestaltung des Gedenkorts könne man beim Kultursenator anklopfen. Auf der Liste steht ferner eine Verschönerung des Springbrunnens, etwa durch eine Beleuchtung.
Maren Wolter, SPD, gab zu bedenken, dass nach dem umfangreichen Beteiligungsformat eine Erwartungshaltung bei den Anwohnern entstanden sei, dass nun auch etwas passiere. Der Beirat möchte sich daher bei einem gemeinsamen Ortstermin Gedanken machen, welche Möglichkeiten bei begrenzten Mitteln bestehen. Milad Sadid, neuer Kreisvorsitzender der FDP in Bremen-Nord und als interessierter Bürger in der Sitzung, regte an, die hochgewachsenen Bäume von unten mit einer festen Installation anzustrahlen. Das erhöhe die Aufenthaltsqualität bis in die Abendstunden beträchtlich und könne andererseits auch dazu beitragen, dass weniger maßloser Alkoholkonsum auf dem Platz stattfindet. Da ihm die Nutzung durch Familien am Herzen liege, bot er zudem an, unentgeltlich in seinem Ingenieurbüro ein Konzept für die Aufstellung von Spielgeräten zu erarbeiten.
Dorothea Lewandowski, seit 2016 Inhaberin der Traditionsgaststätte Futterpeter, hat den ganzen Tag den Platz in ihrem Blickfeld und weiß, was dort so los ist. Ihrer Einschätzung nach habe das Beteiligungsformat, das vom Bauamt an ein externes Planungsbüro vergeben wurde, gemessen an den Resultaten nur sinnlos Geld gekostet. Für sie ist die erste Priorität der Wildwuchs zwischen den Pflastersteinen. Im Sommer sei der Platz häufig voll mit Kindern, die auch im Brunnen planschten. Der sei dafür aber eigentlich zu hoch. An den Wochenenden seien häufig Trinker auf dem Platz, die Glasmüll hinterlassen und mit ihrer Präsenz auch andere Besucher verunsichern würden. Einhellige Meinung von allen, mit denen sie spreche, sei, dass eine Eisdiele dem Platz guttun würde. Dorothea Lewandowski muss dazu lediglich auf die leerstehende Gastwirtschaft direkt neben ihrem Restaurant verweisen. Es habe schon Verbesserungen gegeben: Die Fläche neben dem Gebäude sei hinter einem windschiefen Holzzaun früher katastrophal vermüllt gewesen, sei nun aber auch kein Parkplatzangebot. Daran mangele es ihren Gästen ebenso wie den Anwohnern.
Schnell reagiert wurde auf die Beschwerde von Anwohnerin Monika Müller in der Sitzung, die Mülltonnen seien schlecht gesichert und würden schon Ratten anlocken: Am folgenden Monat machten Ordnungsamt und Polizei sich mit acht Einsatzkräften ein Bild der Lage und gingen den Nagetieren nach. Positiv zu vermerken ist auch, dass BSW-Beiratsmitglied Rainer Tegtmeier eigenhändig die Sitzbänke frisch lasiert hat. Die Mittel dafür sind dem Beirat zu verdanken, es zeigt aber auch, dass durch Eigeninitiative der Bürger schnell und unkompliziert vieles verbessert werden kann. Wer also Lust hat, etwa in den Sommerferien gemeinsam den Platz vom Wildwuchs zu befreien, kann sich gern unter goldbergplatz@yahoo.com mit den anderen Engagierten verabreden.
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