Das Bauamt informiert

Sachstand und Ausblick im Ausschuss für Bau und Stadtentwicklung

Merle Tönsmeyer vom Bauamt (Zweite von links) begründete, warum sich etwa beim Bauprojekt „Lesumblick“ derzeit nichts

bewegt.  Foto: nik

Artikel vom: 16.06.2025

Burglesum (nik) – Der Ausschuss für Bau und Stadtentwicklung des Burglesumer Beirats wurde in der vergangenen Woche durch Merle Tönsmeyer vom Bauamt Bremen-Nord über aktuelle Bebauungspläne im Stadtteil informiert. Davon sind derzeit vier in Bearbeitung: Der B-Plan 334 betrifft etwa vier Hektar des Friedehorst-Areals, der B-Plan 1627 das sogenannte Eldon-Burke-Quartier nördlich davon. Die Pläne für diesen Bereich sind einem internen „Masterplan“ untergeordnet, mit dem die Entwicklung des Stadtteils koordiniert werden soll. Dieser ist mit dem Motto „Grün, nachbarschaftlich, inklusiv und vernetzt“ überschrieben und erfüllt keine baurechtlich bindende Funktion. Der Zweck davon sei, eine übergreifende Zielstruktur zu schaffen, in die auch das niedersächsische Umland eingebunden werden könne. Das bilde dann im Folgenden die Grundlage für die Bauleitplanung, so Merle Tönsmeyer.

Ein weiterer Bebauungsplan mit der Nummer 1277 besteht bereits seit 2012. Der wurde damals durch die Bürgerinitiative „Lesumer Perspektive“ in Gang gebracht und bezeichnet einen großen Bereich westlich vom Ortskern bis hin zum Park. Die Bearbeitung dieses Plans ruht derzeit, weil es bisher nicht gelungen sei, einen Sachverständigen für die notwendige Artenschutzbegutachtung zu beauftragten. Das löste Besorgnis bei Martin Hornhues, CDU, aus, der befand, man sei in eine Falle gelaufen: Bei derart langwierigen Vorgängen könne ein vorliegendes Gutachten bereits veraltet sein, bis man zu einem Beschluss gekommen sei. Weiter ging es mit dem B-Plan 399, dort geht es um die Mischnutzung im Ortskern. Der Plan ruhe derzeit, was mit personellen Kapazitäten im Bauamt zusammenhänge. 

Im vergangenen Jahr wurden von Lars Lemke vom Planungsbüro BPW die Pläne für eine Wohnsiedlung an der Bremerhavener Heerstraße vorgestellt, die unter der Bezeichnung „Lesumblick“ entwickelt wird. Diese Planungen mussten mehrfach angepasst werden, was derzeit unter „konjunkturbedingte Umstrukturierungen“ verhandelt wird. Wohnungsbau habe sich ganz allgemein stark verteuert. Dies betraf zunächst die geplante Tiefgarage, von der Abstand genommen wurde. 

Die Pläne sehen allerdings weiterhin vor, das Bauprojekt als autofreie Zone zu entwickeln. Die Bebauung zur Straße hin habe eine „gewerbliche Vorprägung“ und solle in Zukunft mit Einzelhandel die Umgebung des Bahnhofs beleben. Die neuerliche Verzögerung hängt mit dem ehemaligen Wäscheteich zusammen, der verfüllt werden müsste, um das Projekt zu ermöglichen. Auch das ist wesentlich teurer geworden, ferner muss eine Ausgleichsfläche, also ein Ersatz-Teich, angelegt werden. Rainer Jurgan von Bündnis Deutschland meinte, es müsse dafür schon eine eindeutige Erklärung geben: Entweder man begründe es finanziell oder mit Bodengutachten.

„Man darf rein rechtlich keine Verhinderungsplanung machen“, stellte Ortsamtsleiter Florian Boehlke fest. Im Ausschuss entstand dann noch Unklarheit über die genaue Lage des Gewässers, die mithilfe von Satellitenaufnahmen geklärt werden konnte. Drei der fünf am Wiesenrand geplanten Wohnhäuser sollen genau dort stehen. Merle Tönsmeyer sagte, die Investoren von M-Projekt GmbH befänden sich momentan „in Erwartung eines Gelegenheitsfensters“. Entsprechend war keine frische Auskunft möglich, wann es mit diesem Bauprojekt weiter vorangehen wird.


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