Seit langer Zeit besiedelt

Fachvortrag über die Archäologie in Bremen-Nord stieß auf reges Interesse

Daniel Dübner (hinten links) berichtete über archäologische Funde in Bremen-Nord. Foto: AS

Artikel vom: 02.11.2023

Burgdamm – (RED) Mit lauter Superlativen konnte Archäologe Daniel Dübner von der Landesarchäologie Bremen im vollbesetzten Mitmachmuseum Köksch un Qualm kürzlich aufwarten. In seinem Vortrag „Archäologie in Bremen-Nord“ sprach er vom ältesten Grab, größten einzelnen Grabhügel und größten archäologischen Fund. Bei letzterem handelt es sich um ein Keramikgefäß, das auch als erster Fund 1821 in Marßel verzeichnet wurde: eine Urne aus der Zeit von 140 bis 175 nach Christus. Es sei dem Römischen zuzuordnen und komme aus Mittelbronn in Lothringen, aus der Werkstatt der Töpfer Saturninus und Satto. Gefunden worden sei es in ebener Erde in zirka 60 Zentimeter Tiefe bei Straßenbauarbeiten. Reste von Knochen und Asche seien darin gewesen. Wie das Gefäß Marßel erreichte, darüber könne nur spekuliert werden. Der Fund sei jedoch Auslöser für archäologische Tätigkeiten, insbesondere von gebildeten und interessierten Laien gewesen. Fundstücke sind unter anderem im Schloss Schönebeck zu finden.
1877 wurden weitere Urnengräber in Wätjens Park entdeckt, die bauchigen, verzierten Urnen seien im Focke-Museum zu besichtigen. Dort finde man auch den bronzenen Helm, der auf ungefähr 1100 vor Christus datiert und der in den 1920er Jahren in der damaligen Badeanstalt Lesum aus dem Wasser gefischt wurde. Vergleichbare Stücke seien erst wieder in Mainz zu finden. Auch eiszeitliche Mammutzähne und Werkzeuge aus Feuerstein kamen bei Baggerarbeiten im Flussbett der Weser unverhofft an den Tag. Der größte Grabhügel heißt heute Fuchsberg, wurde in der Bronzezeit angelegt und in den 1950er Jahren terassenförmig eingeebnet. Funde gab es unter anderem auch bei Grabungen auf dem Oeversberg oder in Grambke – alle zeigten, dass Bremen-Nord seit langer Zeit von Menschen besiedelt wird.


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