Spiegelteich und Mühlenthal
Geheimnisvoll: der untere Teich mit der Wasserzypresse.Fotos: as
Artikel vom: 08.07.2024
St. Magnus (AS) – Verborgene Schätze, geheimnisvolle Orte, ästhetische Landschaftsformen – all das ist im Knoops Park entdeckbar. Während erstere beispielsweise mit Hilfe des Baumflyers des Fördervereins zu finden sind, letztere großzügig das Auge erfreuen, bedarf es für die Orte des besonderen Blicks, um im Offensichtlichen die Schönheit wahrzunehmen.
Christof Steuer, erster Vorsitzender des Fördervereins Knoops Park e. V., hat sich dankenswerterweise zu einer Führung bereiterklärt – mit dem Thema Wasser.
Erstes Ziel ist der untere Teich im Mühlenthal. Auf den Weg dorthin geht es zeitweise steil bergab, dann wird der Weg sumpfig. Hier staut sich neben dem Pfad ein kleiner Zulauf. Das Wasser komme aus den Lehmschichten des Berges, berichtet Christof Steuer.
Den Durchlauf zum unteren Teich an der alten Sumpfzypresse bildet eine Röhre unter dem Weg. Die ist verstopft. Mit Hilfe eines Astes bringt der Vorsitzende das Wasser wieder zum Sprudeln.
Gab es im Mühlental eine Wassermühle? Das habe zumindest Adele Wolde, Tochter Barons Ludwig Knoop festgehalten, wie der Landschaftsarchitekt Stefan Villena-Kirschner im Rahmen einer Planung zur „Verbesserung der Erlebbarkeit des Elementes Wasser“ unter dem Titel „Wasser in Knoops Park“ 2015 schrieb.
Darin ging es – im Auftrag des Fördervereins – um die Wiederherstellung des Fließgewässers im Mühlenthal und die Sanierung des Spiegelteichs inklusive Abflussrohr, Insel und Uferkante. Die Arbeiten dazu wurden zwischen 2018 und 2020 durchgeführt. Um die Wassertiefe zu erhöhen, wurde das Nass vom unteren Teich in den Spiegelteich gepumpt. 120000 Euro seien damals insgesamt investiert worden, so der Fördervereinsvorsitzende.
Der Weg zum oberen Teich führt vorbei an Ausblicken auf die Lesum inklusive Segelbooten und einer kleinen Steingrotte sowie über eine romantisch anmutende Wiese direkt zum Denkmal des Bremer Kaufmanns Knoop.
Einige Schritte weiter wird der Ort zur Bühne. Der Spiegelteich, in dem sich einst Schloss Mühlenthal reflektiert haben soll, zeigt sich in seinen schönsten Facetten von Grün. Gegenüber laden Grotte und Bank zum Verweilen ein.
„Der Ort ist die engste Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart“, so Christof Steuer.
Wo die Landschaft so zauberhaft ist, werden vielleicht Wünsche war? Beispielsweise nach mehr Wasser im Spiegelteich. Dass die Zypresse lange erhalten bleibt. Oder besseren Pflegemaßnahmen, die invasive Pflanzen im Park eindämmen. Eine sanierte Albrechtsgrotte. Oder vielleicht sogar eine Wasserstelle im Park, damit der Vereinsvorsitzende und seine ehrenamtlichen Helfer das kühle Nass nicht mehr mit Kanistern in die Anlage transportieren müssen.
Wer die Pflege des historischen Parks, der auf den Gartengestalter Friedrich Wilhelm Alexander Benque (1814 –1895) zurückgeht, unterstützen und mehr wissen möchte, findet weitere Informationen unter www.foerderverein-knoops-park.de.
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