Etwas zu machen, ist der richtige Weg

Der Jugendbeirat Burglesum traf sich mit Bürgermeister Andreas Bovenschulte

Bürgermeister Andreas Bovenschulte (Bildmitte) besuchte den Kinder- Jugendbeirat Burglesum. Dort wurde er von Ortsamtsleiter Florian
Boehlke (rechts) begrüßt. Foto: TH

Artikel vom: 09.12.2022

Burglesum – (TH) „Was brennt euch auf der Seele, was interessiert Euch?“ Gelöst und aufnahmebereit zeigte sich Bürgermeister Andreas Bovenschulte gegenüber dem Kinder- und Jugendbeirat Burglesum. Nach einer Rundfahrt durch den Stadtteil bereitete es ihm sichtlich Freude, mit den jungen Leuten ins Gespräch zu kommen.
Ortsamtsleiter Florian Boehlke übernahm die Gastgeberrolle und begrüßte die Runde im Sitzungssaal. Mit von der Partie war Philipp Meckel von der AWO Burglesum, der den Jugendbeirat berät und begleitet. Seit Jahresmitte existiert das neue Gremium, das der Bremer Bürgermeister nun kennenlernen wollte.
Fragen ließen nicht lange auf sich warten. Jakob Hornhues wollte Näheres über die sogenannte 60-Euro-Karte wissen, während Rinus Volkmann es für sinnvoll betrachtete, das Geld lieber für die Sanierung der Schulen zu verwenden. Doch wo setzt man an bei der Karte? Die „FreiKarte“ biete eine Möglichkeit, dass alle Kinder und Jugendlichen ihre Freizeitaktivitäten durch den Geldbonus gestalten können. 75 Prozent der Karten wären bereits aktiviert worden. 2023 werde die Karte wieder aufgelegt. Dann könne man den Betrag wieder nutzen. Denn viele junge Menschen nähmen Angebote in Anspruch, die sie sich vorher nicht leisten konnten. Andreas Bovenschulte sprach sich dafür aus, an dem Konzept nichts zu ändern und es bei einer einheitlichen Karte zu belassen. Von dem Geld würden viele junge Leute profitieren. Wenn man Einkommensgrenzen setzen würde, wäre damit ein enormer bürokratischer Aufwand verbunden. Im übrigen fehle es nicht an Geld für Kitas und Schulen, sondern an Personal. Händeringend suche man nach Lehrkräften und Handwerkern.
Die Drogenkriminalität am Bremer Hauptbahnhof nahm im weiteren Gesprächsverlauf einen größeren Stellenwert ein. Könne man dagegen vorgehen, wollte Jakob Hornhues wissen. Nach seiner Ansicht würden sich dort menschliche Abgründe auftun, wie er selbst miterleben konnte. Grundsätzlich hätte sich durch die Corona-Krise die gesamte Situation zugespitzt, so Andreas Bovenschulte. Man müsse zum Beispiel dafür sorgen, dass sich nicht gleichzeitig viele Drogenkonsumenten am gleichen Ort aufhalten. Auf die Frage von Rawan Alali, welche Maßnahmen Sinn machen, sagte Bovenschulte, man müsse hart gegen die Dealer vorgehen, indem man polizeilichen Druck ausübe. Doch man brauche einen langen Atem. In der Friedrich-Rauer-Straße stünden Aufenthaltsräume zur Verfügung. Doch viele Konsumenten blieben am Hauptbahnhof, um zu betteln.
„Wo seht ihr Verbesserungen, wo sollte die Politik mehr hinschauen“, wollte Florian Boehlke wissen, an den Jugendbeirat gerichtet. Da machte gleich der Jugendtreff die Runde – ein Projekt, dass lange dauerte, bis es zur Umsetzung kam. Denn der Kinder- und Jugendbeirat hatte sich im Einzugsgebiet St. Magnus einen Treff gewünscht, um sich dort aufhalten zu können. Dafür bot sich ein ehemaliges Gärtnereigelände an. Inzwischen existiert dort ein Unterstand mit einer Sportbox und einer Tischtennisplatte. Dafür erhielt der Jugendbeirat Globalmittel in Höhe von 15000 Euro. Es sei eine gute Idee, äußerte sich Bovenschulte über die Schritte, etwas zu bewegen und auszuprobieren. Etwas zu machen, sei immer der richtige Weg. Allein im Jahr 2021 trafen neun Anträge von Initiativen beim Jugendbeirat ein. In diesem Jahr waren es bislang zehn – mit der Bitte, weitere Aktivitäten finanziell zu fördern.
Am Rande der Veranstaltung berichtete Rawan Alali von einer bitteren Pille: Ihr Fahrrad wurde gestohlen. Bürgemeister Bovenschulte erwies sich da als fast schon väterlicher Ratgeber. Das sei mehr als eine lästige Sache. Man könne den Diebstahl erschweren, beispielsweise mit einem schweren Schloss. Es bedürfe mehrerer Schritte, den Diebstahl zur Anzeige zu bringen und der Versicherung mitzuteilen.


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