Regionalantworten auf Globalprobleme

Zukunftsperspektiven für Bremen-Nord im Fokus einer WIR-Veranstaltung

Die internationale Constructor University wurde von Kanzler Turgut Tülü als einzigartige Brücke zwischen Bremen und der Welt bezeichnet.   Foto: Constructor University

Artikel vom: 18.09.2025

Grohn – Rund hundert Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft kamen am Montagabend an die Constructor University in Bremen, um an der Diskussionsveranstaltung „Globale Unsicherheiten, regionale Antworten – Wirtschaft im Dialog“ teilzunehmen. Organisiert vom Wirtschafts- und Strukturrat Bremen-Nord (WIR) in Kooperation mit der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, stand die Stärkung der Zusammenarbeit lokaler Akteure im Mittelpunkt, um globale Herausforderungen mit regionalen Strategien und Maßnahmen wirksam zu begegnen.

Der Abend begann mit Begrüßungsworten von Rainer Küchen (WIR) und Constructor-Kanzler Turgut Tülü, die die besondere Rolle der Universität in Bremen-Nord hervorhoben, internationale Expertise zu gewinnen, zu fördern und verfügbar zu machen. „Einer unserer größten Vorteile ist unsere internationale Studierendenschaft , der aus über 130 Ländern stammt“, so Kanzler Tülü. „Diese globale Rekrutierungsstrategie, kombiniert mit engen Industriepartnerschaften und praxisnahen Studienprogrammen, macht die Constructor University einzigartig positioniert, um als Brücke zwischen Bremen und der Welt zu wirken.“

Durch das Programm führten die Moderatorin Mirja Romeiser und der Moderator Falk Witte. Im Zentrum standen Fragen zur wirtschaftlichen Zukunft Bremens – insbesondere des Nordens der Stadt. IHK-Präses André Grobien und Dr. Tim Nesemann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bremen, hielten die Hauptvorträge. Sie thematisierten die gravierenden Herausforderungen für die Region: Zölle, geopolitische Spannungen, Energiekosten und demografische Veränderungen. Beide betonten jedoch, dass Bremens langfristiger Erfolg von inneren Stärken abhängen werde – digitale Transformation, Anpassungsfähigkeit der Unternehmen sowie die Fähigkeit, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Die zentrale Botschaft war klar: Die Vorbereitung der Arbeitskräfte auf die Anforderungen von morgen durch Ausbildung, moderne Strukturen und kluge Investitionen wird entscheidend sein.

In der Diskussion wurde auch die Bedeutung von Lebensqualität hervorgehoben, um qualifizierte Fachkräfte für Bremen zu gewinnen. Die Region müsse sich als ein Ort positionieren, an dem hochqualifizierte Menschen leben und arbeiten wollen. Freizeitangebote, städtische Infrastruktur und ein einladendes Umfeld sind keine „nice-to-haves“, sondern Schlüsselfaktoren für regionale Wettbewerbsfähigkeit. Es folgte eine Podiumsdiskussion mit André Grobien, Dr. Tim Nesemann, Peter Heumüller (Geschäftsführer Marinetech Edelstahlhandel GmbH), Ulf Schnittger (Geschäftsführer Schnittger Wilde Ingenieure) sowie Dr. Fabian T. Dehos, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Constructor University. Gemeinsam gaben sie konkrete Einblicke und Perspektiven aus Wirtschaft, Industrie und Forschung.Der Abend endete mit einem informellen Austausch bei Getränken im Foyer – ganz im Sinne des „Dialogs auf Augenhöhe“, den WIR und die IHK mit solchen Veranstaltungen fördern wollen.


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