Vegebüdel-Liebe in vierter Generation

Durften fürs Foto auch mal ans Steuer: Die siebenjährige Marit und der neunjährige Ferris. Foto: fr
Artikel vom: 03.08.2025
Vegesack – (rdr) Vor einiger Zeit entdeckte Wilfried Brummerloh im Nachlass seines Vaters eine Bronze der „Lienen“. Auf dem Schiff, das ursprünglich „Alte Liebe“ hieß und 1950 fertiggestellt wurde, war der alte Herr des Rekumers als Motorwärter und Schiffsführer tätig. „Ich bin als Kind häufig mitgefahren und durfte auch mal ans Steuer“, erinnert sich Wilfried Brummerloh an Erlebnisse an Bord der Barkasse, die mittlerweile „Vegebüdel“ heißt und dem MTV Nautilus gehört. Als er etwa zwölf Jahre alt und mit dem Schiff unterwegs war, hätten sich der Schiffsführer und der Motorenwärter mit den Worten zurückgezogen, sie würden einen Tee trinken wollen. „Ich bin mir nicht ganz sicher, dass es nur Tee war“, sagt Wilfried Brummerloh schmunzelnd. Er habe fix noch die roten und grünen Bojen erklärt bekommen und die „Lienen“ dann selbstständig von Farge bis Brake gesteuert. „Das war sicher nicht erlaubt; ist aber heute verjährt.“ Einmal habe es bei erheblichem Wellengang mehrere Sekunden lang keine klare Sicht geben, erinnert sich Wilfried Brummerloh weiter. Dann sei eine Schleuderscheibe angeschafft worden – eine absolute Neuheit zur damaligen Zeit – um die Sicht zu verbessern. Seine Kinder hat der Rekumer auch schon mit an Bord genommen und sie mit seiner Begeisterung für die Nautik angesteckt. Kürzlich gab es eine Premiere für die Enkel bei einer Rundfahrt mit der „Vegebüdel“. Der neunjährige Ferris und die siebenjährige Schwester Marit durften sich dabei sogar ans Steuer stellen.
„Diese Fahrt war sehr informativ – man erfährt viel über die Werften – und ist absolut empfehlenswert“, sagt Wilfried Brummerloh. Es würden auch Getränke angeboten und gern mal augenzwinkernd Sprüche geklopft. So habe es einen Hinweis auf die Schwimmwesten, aber auch einen auf Bleiwesten gegeben. „Wir wollen ja keine Zeugen haben...“
Wilfried Brummerloh hofft auf eine lange Lebensdauer der „Vegebüdel“, denn für deren besonderen Motor gibt es kaum noch Ersatzteile. Ein Austausch sei keine Option. „Die Vegebüdel lebt von dem Motor mit dem berühmten Geräusch“, so der Rekumer.
Wenn es die Gezeiten zulassen, bietet die Crew in der Saison immer sonntags ab 15 Uhr stündlich insgesamt drei kostenlose Rundfahrten ab der Signalstation an. Spenden sind aber gern gesehen. Kontakt: vegebuedel@mtv-nautilus.de
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