Teure Abrissplanung

Das Sorgenkind Designer-Brücke. Foto: rdr
Artikel vom: 15.09.2025
Vegesack – (rdr) Satte 93 000 Euro hat die städtische Deputation für Wirtschaft und Häfen jüngst freigegeben, um die Planungen des Teilabrisses der maroden Designer-Brücke über dem Vegesacker Museumshaven zu finanzieren. Wohlgemerkt die Planung, nicht aber den Abriss selbst. Das ist der Kostenrahmen, in dem sich die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) bewegen kann. „Die voraussichtliche Höhe der Planungskosten ergibt sich aus dem großen Umfang des Aufgabenpakets“, rechtfertigt Juliane Scholz den immensen Betrag, der aus Steuermitteln finanziert wird. „Es soll ein detaillierter Plan für die Brückendemontage ausgearbeitet, die nötigen Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren für die Umsetzung mit vorbereitet und auch eine Objektüberwachung angeboten werden, wenn die Brücke demontiert wird“, zählt die Sprecherin die Eckpunkte der Planung auf.
Zurzeit sei die WFB dabei, die Beauftragung eines Planungsbüros vorzubereiten, so Juliane Scholz. Anstatt eines zu beauftragen, muss also auch dieser Schritt erst einmal vorbereitet werden. „Wenn das Planungsbüro beauftragt wurde, kann ein Zeitplan aufgestellt werden, der Auskunft über die weitere Zeitplanung, die Ausschreibung und den Rückbau gibt“, so die WFB-Sprecherin weiter. „Wir gehen davon aus, dass die Planungen für den Rückbau im kommenden Winter abgeschlossen sein werden.“ Weiterhin räumt die Sprecherin ein: „Je nach Höhe der ermittelten Kosten könnten eventuell noch Gremienbeschlüsse erforderlich sein, bevor es in die Umsetzung gehen kann.“
In der Augustsitzung des Vegesacker Beirats hatte Simone Geßner, Referentin aus dem Haus der Senatorin Wirtschaft, Arbeit und Häfen, vier Szenarien, die Zukunft der Brücke betreffend, erörtert. Die günstigste Variante wäre der aktuell vorgesehene Teilabriss, beziehungsweise Rückbau. Die Kosten dafür würden auf 200 000 bis maximal 450 000 geschätzt, hatte die Referentin in der Sitzung erklärt. Doch nur, wenn die Kosten des Rückbaus nach der 93 000 Euro teuren Planung unter 500 000 Euro liegen, kann die weitere Umsetzung direkt nach der Planungsphase beginnen. „Nur falls die veranschlagten Kosten höher liegen sollten, wären haushaltsrechtliche Beschlüsse erforderlich, erklärt WFB-Sprecherin Juliane Scholz. „Wie die Gremien in so einem Fall beschließen werden, können wir natürlich nicht vorhersagen.“
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