93000 Euro für die Abrissplanung

Die Brücke darf derzeit nur noch von Fußgängern benutzt werden. Foto: rdr
Artikel vom: 02.09.2025
Vegesack – (rdr) Die 1999 erbaute Klappbrücke über dem Museumshaven galt damals als eine der modernsten ihrer Zeit, wobei mehr auf Design als auf Funktionalität geachtet worden war. Nach vielen – teuren – Reparaturen und Wartungen steht nun fest: die Bücke kann aus sicherheitstechnischen Gründen nicht mehr geöffnet werden und blockiert somit den Schiffsverkehr im ältesten künstlich angelegten Hafen Deutschlands. Laut der Wirtschafsförderung Bremen (WFB) belegt eine Schadensanalyse strukturelle Schwächen der Klappmechanik.
In einer Sondersitzung des Vegesacker Beirats wurden kürzlich mehrere Varianten zur Lösung des Problems vorgestellt. Die günstigste wäre ein Rückbau der Brücke für 200 000 bis 450000 Euro. Eine Weiternutzung für Fußgänger bei Schließung würde sich auf 750 000 bis 1,1 Millionen Euro belaufen. Bei der vollständigen Instandsetzung würden die Kosten etwa zwei bis drei Millionen Euro betragen. Für einen Ersatzneubau wurden 7,5 Millionen Euro kalkuliert. Nun hat der zuständige Ausschuss in der Bremischen Bürgerschaft beschlossen, für die Abrissplanung 93000 Euro zur Verfügung zu stellen.
Von 1872 bis 1953 gab es über dem Museumshaven eine eiserne Drehbrücke mit deutlich mehr Durchhaltevermögen im Vergleich zum jetzigen Modell. In Regress nehmen kann man den Hersteller des rund 2,5 Millionen Euro teuren Bauwerks dennoch nicht.
„Die 42 Meter lange, stählerne Fußgängerklappbrücke über das Hafenbecken stammt aus dem Jahr 1999, die Art ihrer Konstruktion ist weltweit einmalig. Insofern gibt es zu Fragen betreffend der Lebensdauer keine Vergleichswerte und Erfahrungen“, erklärte WFB-Sprecherin Andrea Bischoff. „Sie wurde von der Stadtentwicklung Vegesack GmbH nach Plänen des Design-Labors Bremerhaven erbaut. Beide Gesellschaften und die Errichterfirma der Stahlkonstruktion existieren schon seit Jahren nicht mehr.“
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