„Mit Pinsel und Palette“

„Auf Sicht – Die Norddeutschen Realisten malen in Bremen“ eröffnet

Dr. Katja Pourshirazi, Leiterin des Overbeck-Museums, mit dem Bild von Corinna Weiner: „Ein Schimmer Hoffnung, Bunker Valentin.“Foto: AS

Artikel vom: 09.03.2023

Vegesack – (AS) „Ich habe mich noch nie so lange auf eine Ausstellung gefreut“, erklärt Dr. Katja Pourshirazi, Leiterin des Overbeck-Museums. Am gestrigen Samstag wurde „Auf Sicht – Die Norddeutschen Realisten malen in Bremen“ eröffnet.

Zwei Mal sei die Ausstellung um jeweils ein Jahr verschoben worden. Zwei Mal waren Margreet Boonstra, Tobias Duwe, André Krigar, Meike Lipp, Mathias Meinel, Lars Möller, Frank Suplie, Corinna Weiner und Till Warwas im Jahr 2022 in Bremen unterwegs: im Juni in Nord und im September in der Stadt, berichtet die Museumsleiterin.

Rund 150 Werke seien in den zwei Wochen entstanden; eins bis zwei pro Tag und Künstler.

Weil nicht alle ins Overbeck-Museum passten, werden die Gemälde nun in drei Häusern gezeigt: mehr als 50 im Overbeck-Museum, Alte Hafenstraße 30, 20 im Vegesacker Geschichtenhaus, Zum Alten Speicher 5A und 70 im Hafenmuseum Bremen, Am Speicher XI 1. Zu sehen sind sie bis zum 16. Juli – damit die aufwändigen Ausstellungen  auch in den Ferien noch angeschaut werden können.

„Wir haben die Bilder so nah wie möglich am Motiv ausgestellt. Manche sind direkt vor der Haustür entstanden“, berichtet Dr. Katja Pourshirazi. So sind im Overbeck-Museum beispielsweise Bilder von der Alten Hafenstraße zu sehen und vom Vegesacker Hafen, aber auch von Knoops Park, Wätjens Park oder dem Bunker Valentin. Im Vegesacker Geschichtenhaus sei unter anderem die Lesummündung zu betrachten – auf dem Bild und mit einem Blick aus dem Fenster. Das Hafenmuseum Bremen zeige beispielsweise Ansichten vom Turm des Kohlekraftwerks in Hastedt aus.

Die Künstler hätten eine Stadtführung erhalten, dann seien sie jedoch frei in ihrer Wahl gewesen, welches Motiv sie malen wollten. Die meisten Werke seien in Öl auf Leinwand entstanden; zwei, von Corinna Weiner, auf Holz. Frank Suplie verwendet jedoch Eitempura, die er selbst anrührt. Die Maler seien „mit Pinsel und Palette“ unterwegs gewesen und hätten auch gern die Fragen der Passanten beantwortet.

„Ich glaube, dass die Ausstellung den Menschen helfen wird, vertraute Orte mit neuen Augen zu sehen.“

Natürlich fehlen auch Werke von Fritz und Hermine Overbeck nicht. Ihre Bilder wurden im Overbeck-Museum in die Beziehung zu denen der Norddeutschen Realisten gestellt.

Zur Ausstellung hat Dr. Katja Pourshirazi auch einen Katalog herausgegeben. Das gebundene Buch enthält unter anderem Informationen zu den Norddeutschen Realisten, die unter anderem aus Berlin, Hamburg und sogar den Niederlanden stammen, sowie ihre aktuellen Werke. Die Museumsleiterin, die die Maler als „mobile Künstlerkolonie“ bezeichnet, kann so manche Anekdote berichten. „Sie nach Bremen geholt zu haben, ist richtig schön.“

Zum Begleitprogramm gehören Führungen – auch mit den Künstlern – durch die Ausstellungen, kombiniert mit einem Besuch im Vegesacker Geschichtenhaus, dort auch ein SpeicherTalk mit Dr. Katja Pourshirazi und Till Warwas, der als einziger der Norddeutschen Realisten ein Bremer ist sowie Zeichenworkshops in Freilichtmalerei.

Infos dazu und mehr gibt es unter www.overbeck-museum.de.


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