Ausschuss möchte mehr Kontrollen

Ein gewohntes Bild: ein Radfahrer in der Vegesacker Fußgängerzone. Foto: rdr
Artikel vom: 22.06.2025
Vegesack (rdr) – Kürzlich tagte der Vegesacker Ausschuss für Straßen-, Verkehrs- und Marktangelegenheiten. Eingeladen waren unter anderem Vertreter des Ordnungsamtes. Ob Taubenfütterung oder andere Ärgernisse – die Kollegen würden das aufnehmen, erklärte Gökhan Coban vom Ordnungsdienst. Er berichtete davon, dass nur zehn Mitarbeiter für den gesamten Bremer Norden im Einsatz seien. „Man will viel schaffen, aber man kann nicht viel schaffen.“ Zudem würden die Beschwerden zunehmen. Murat Orta, zuständig für die Verkehrsüberwachung, berichtete von Falschparkern in der Straße Zur Vegesacker Rampe oder von Fahrzeughaltern, die in der unteren Gerhard-Rohlfs-Straße entgegengesetzt der Fahrtrichtung parken würden. Eines der Hauptthemen seien nicht zugelassene Fahrzeuge im öffentlichen Raum.
Verwirrend sei es für die Bürger, dass Ordnungsdienst und Parkraumüberwachung die gleichen Uniformen tragen würden. Parkraumüberwacher dürften aber beispielsweise keine Scooter-Fahrer in der Fußgängerzone anhalten. Andersrum dürfte der Ordnungsdienst keine Strafzettel für falsches Parken schreiben. Norbert Arnold von der SPD-Fraktion beschrieb seinen großen Ärger und Entsetzen darüber, dass im Hafenwald in großer Zahl verbotenerweise geparkt würde. Christdemokrat Albert Riskalla erkundigte sich, ob den Herren die Bremische Garagenverordnung bekannt sei und ob Verstöße geahndet würden. In seiner Nachbarschaft gebe es eklatante Fälle, in denen eben keine Fahrzeuge in der Garage stehen würden.
Ines Schwarz von der CDU regte regelmäßige Kontrollen und Präsenz in der Fußgängerzone an, wo oft mit dem Fahrrad oder dem E-Scooter durchgefahren wird. Kontrolliert werden solle auch in Zivilkleidung, so Ines Schwarz. „Vielleicht fruchtet das ja!“ Thomas Pörschke aus der Alten Hafenstraße berichtete davon, dass er dort gerade 15 Falschparker gezählt habe. Um das verbotene Parken im Hafenwald, also auf dem Volker-Ernsting-Platz, zu unterbinden, könnten Poller als Absperrung eingesetzt werden, befand er.
Thomas Pörschke erfuhr, dass insbesondere bei Veranstaltungen durchaus kontrolliert und – falls notwendig –falsch geparkte Fahrzeuge auch abgeschleppt würden.Kontrollen in Zivilkleidung verliefen deutlich erfolgreicher. Das würden er und seiner Kollegen häufiger an Grundschulen machen, so Murat Orta. Dort würde Eltern auf Gehwegen parken, am Steuer telefonieren oder die Kinder seien nicht angeschnallt, zählte er auf. Der parteilose Ingo Schiphorst berichtete von den schmalen Straßen in Vegesack, wie beispielsweise die Kimmstraße eine sei. Um den Schilderwald zu lichten, würden keine Verkehrszeichen aufgestellt, weil in Straßen nicht geparkt werden darf, wenn eine Restfahrbahnbreite von weniger 3,05 Metern verbleibt, nachdem das Fahrzeug abgestellt wurde.
Der Ausschuss fasste den einstimmigen Beschluss, das Ordnungsamt aufzufordern, verstärkt Kontrollen hinsichtlich von E-Scooterfahrern und Radfahrern in der Fußgängerzone durchzuführen. Das Innenressort wurde aufgefordert, die Anzahl von zurzeit zehn Mitarbeitern zu erhöhen. Das Erdgeschoss des Polizeireviers in Vegesack soll nach Auszug der Polizei als Domizil des Ordnungsamtes beibehalten werden. Zurzeit sind Mitarbeiter dort, also in der Kirchheide 51, montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr persönlich erreichbar. Wer Verkehrsverstöße melden möchte, kann das auch unter verkehrsueberwachung@ordnungsamt.bremen.de tun. Der Ordnungsdienst nimmt Beschwerden per Mail unter ordnungsdienst@ordnungsamt.bremen.de entgegen.
Weitere interessante Artikel