Maribondo-Supermarkt vor dem Aus
Im Maribondo-Supermarkt arbeiten Menschen mit Behinderung. In der Vergangenheit wurden sie Opfer zahlreicher Straftaten. Foto: RDR
Artikel vom: 18.02.2024
Fähr-Lobbendorf (RDR) – Mit dem Ziel, Menschen mit Behinderung eine sinnvolle Tätigkeit zu ermöglichen, wurde der Maribondo-Supermarkt in der Lindenstraße 2008 eröffnet. Nun soll das Lebensmittelgeschäft zum 31. März dieses Jahres schließen. Das bestätigte Dr. Erwin Bienewald, Geschäftsführer der Stiftung Maribondo da Floresta. In der Vergangenheit habe es „unendlich viele Diebstähle“ und mindestens zwei Überfälle gegeben, berichtet Erwin Bienewald. Bis zu 3000 Euro Verlust im Monat bedeute dies. Das Einstellen von Sicherheitspersonal oder das Installieren von Videoüberwachung sieht der Geschäftsführer aus unterschiedlichen Gründen nicht als Option.
Drei Mitarbeiter seien jüngst in Rente gegangen, darunter der Leiter, und die verbliebenen könne er wegen der Vorfälle kaum zum Bleiben bewegen, so Erwin Bienewald. Er spricht von dreisten Tätern, die beispielsweise mit einem Kinderwagen den Markt aufsuchen und Diebesgut wie Schnaps oder Zigaretten unter dem Kind deponieren würden.
Nächste Woche will der Geschäftsführer mit seinen Vegesacker Mitarbeitern sprechen. Vorausgesetzt, es findet sich eine Leitung für Markt in der Lindenstraße, könnte es künftig ein neues Modell mit geänderten Öffnungszeiten geben. Man könnte erstmal testweise nur bis 13 Uhr geöffnet haben, so Erwin Bienwald, das wäre eine Möglichkeit.
In diesem Zusammenhang hat die SPD im Beirat Vegesack einen Dringlichkeitsantrag für die Sitzung am Montag, 19. Februar, 18.30 Uhr, im Stadthaus Vegesack eingebracht. Die Sozialdemokraten verlangen darin den Fortbestand des Maribondo-Marktes in der Lindenstraße und fordern die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, die Senatorin Wirtschaft, Häfen und Transformation sowie die Stiftung Maribondo da Floresta auf, alles zu unternehmen, um eine Schließung des Lebensmittelmarktes zum 31. März 2024 zu verhindern.
Zur Begründung heißt es unter anderem, der Einkaufsmarkt Maribondo sei in Fähr-Lobbendorf nicht nur der wichtigste fußläufig zu erreichende Versorger für die Bevölkerung, sondern für die dortigen Menschen ein wichtiger Teil der Nachbarschaft.
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