Kritische Versorgungssituation

Kita-Plätze und Fachkräfte fehlen

Gegenwärtig entstehen weitere Einrichtungen für Kinder. SYMBOLFOTO: FR

Artikel vom: 08.10.2022

Vegesack – Die Versorgungslage mit Kita-Plätzen bleibt angespannt. Stefanie Semmerau vom Senator für Bildung musste dem Beirat Vegesack kürzlich ernüchternde Zahlen vorlegen. Trotz großer Anstrengungen fehle es an freien Plätzen in den vorhandenen Kitas. Allein im Ü3-Bereich bestünde eine Nachfrage von 181 Plätzen. Ein großes Problem stelle sich durch die erhebliche Verzögerung beim Kita-Bau in der Dobbheide dar. Hier sind 60 Plätze vorgesehen. Man könne keinen Druck auf den Bauherrn ausüben. Dementsprechend gebe es auch keine Konventionalstrafen, wonach Karl Brönnle (Die Linke) fragte.  In der Alten Hafenstraße sei eine Ausbauplanung geplant, um insgesamt 70 Kinder aufnehmen zu können. Hinzu käme das Kinderhaus Aumund mit 60 Plätzen  und das Kinderhaus Apoldaer Straße (20). Neubauten wären die Kita Fährer Flur und die Kita Hartmannsstift.  Im künftigen Steingutquartier  werden zwei Kitas entstehen. Inzwischen gebe es einen Investor, der eine weitere Einrichtung ins Gespräch gebracht hat. Zusätzlich gebe es einzelne Einstiegsangebote, sogenannte Start up‘s. Allein im Gebäude der Deutschen Bank werden 200 Kinder betreut werden, in der Sagerstraße 30. Für Eyfer Tunc (CDU) steht fest,  dass sich die Zahl der fehlenden Plätze noch erhöhen wird. Denn ständig würde sie weitere Anfragen registrieren. Das bestätigte auch CDU-Fraktionssprecherin Natalie Lorke, die den Mangel an Plätzen als „sehr groß“ bezeichnete. Viele Kinder würden vor dem Schuleintritt keine Kita kennen. Und viele Eltern hätten den Eindruck, dass ihre Kinder nur aufbewahrt würden. Zusätzlich fehle es an nötigen Fachkräften. Viele Eltern würden verzweifelt im Amt für Soziale Dienste nach freien Plätzen nachfragen. Das würde  wiederum die Arbeitssituation im Jugendamt zusätzlich erheblich belasten. Da freie Kita-Plätze im Kita-Portal bremenweit erscheinen, wären für die Kinder lange Anfahrtswege  die Folge. Daher wollte Kirsten Löffelholz (SPD) wissen, ob das überhaupt zumutbar sei.  

Nach wie vor bleibe es unklar, ob Fachkräfte aus der Ukraine für den Kita-Bereich anerkannt würden, so Stefanie Semmerau. Das würde bei den Lehrern besser klappen. 

Das Beispiel an der Dobbheide wäre eine Katastrophe, zumal es an Druckmaßnahmen  gegenüber Investoren fehle. Dennoch bekräftigte  Heike Sprehe (SPD) ihre Hoffnung, dass es in der Dobbheide bald losghehen kann. Christoph Schulte im Rodde (Grüne) freute sich wiederum, dass die Kinderzahlen wieder steigen würden. Er erinnerte an zurückliegende Zeiten, als Einrichtungen schließen mussten und Schulen aufgelöst wurden. Nach seiner Ansicht gebe ein spürbares Vorankommen in den zuständigen Verwaltungen. Torsten Bullmahn (CDU) wollte erwirken, dass der Beirat über die weitere Entwicklung informiert wird. Das treffe auch für den aktuellen Sachstand über die Kita-Einrichtung Dobbheide zu. Es folgte ein einstimmiger Beiratsbeschluss, dass nicht nur regelmäßige Informationen eintreffen, sondern spätestens im Juni 2023 die neuen Zahlen über die Kitas vorliegen müssen. Mit dem Thema Arbeitskräftemangel wird sich der Sozialausschuss beschäftigen. TH


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