„Das Gebäude ist identitätsstiftend“

Zukunft der Schule Fährer Flur

In drei Jahren soll die neue Grundschule hinter diesem Gebäude fertiggestellt sein. Die alte Grundschule (Foto) soll dann „freigezogen“ werden. Foto: RDR

Artikel vom: 22.01.2024

Fähr-Lobbendorf (RDR) – Was passiert mit der alten Grundschule im Fährer Flur, wenn die neue auf dem ehemaligen Sportplatz fertiggestellt ist?

Das wollte der Vegesacker Beirat am Montag in seiner Sitzung von Günter Klänelschen wissen. Der Referent ist Leiter der Abteilung Strategie und Steuerung bei Immobilien Bremen und dort auch zuständig für die Grundstücksvermarktung.

Er erklärte, eine Veräußerung der Grundschule, die zwar als erhaltenswert aber nicht als denkmalgeschützt eingestuft wird, sei nicht vorgesehen. Man werde das Gebäude nach Fertigstellung der neuen Grundschule „freiziehen“. Bei allen Ressorts würden dann mögliche Bedarfe abgefragt. Lägen keine vor, würde man mit der Vermarktung starten. Geplant sei, dann ein Erbbaurecht zu vergeben, damit Schule und Grundstück in Bremer Besitz blieben, erklärte Günter Klänelschen.

Beiratsmitglied Ingo Schiphorst, „Stimme Vegesacks“, kritisierte, dass das Prädikat „erhaltenswert“ nur von mittlerer Qualität sei und keinen Bestandsschutz für das Gebäude garantiere. Aus seiner Sicht solle die Schule nicht als Wohnstandort genutzt werden. 

Eine mögliche Umnutzung des Schulgebäudes müsse in ein Stadtentwicklungskonzept eingebunden werden, befand Sozialdemokrat Norbert Arnold, während Andreas Kruse von der CDU meinte, das Gebäude sei identitätsstiftend. 

Thomas Pörschke, Grüne, wollte wissen, wie es um das Credo „sichern, schützen und erhalten“ von Bremer Immobilien bestellt sei und welchen Aufwand eine mögliche Sanierung bedeuten würde. 

Günter Klänelschen machte daraufhin deutlich, dass ein Neubau günstiger käme als eine Sanierung. Zur Nachnutzung erklärte der Referent: „Wir fanden die Idee charmant, vielleicht Wohnungsbau zu realisieren.“ Weiter sagte Günter Klänelschen zu, den Beirat vorab zu informieren, sofern es überhaupt zu einer Vermarktung kommen sollte. Aus dem Publikum kam der Hinweis von Sabrina Tosonowski, dass man die alte Schule nicht umnutzen solle, weil die Schülerzahlen derzeit nicht richtig ermittelt werden können. „Wir haben immer Bedarf“, erklärte sie.

Abschließend fasste der Vegesacker Beirat auf Basis eines Antrags von Ingo Schiphorst und eines Bürgerantrags von Sabrina Tosonowski einen einstimmigen Beschluss. 

Darin wird unter anderem gefordert, besagtes Grundstück nicht zu veräußern und bis zur Fertigstellung des Schulneubaus auch kein Erbbaurecht einzuräumen. Der Beirat sprach sich gegen einen Abriss des Gebäudes aus und dafür, die zukünftige Nutzung des erhaltenswerten Schulgebäudes in ein Stadtentwicklungskonzept einzubinden. Weiterhin soll viel Grundstücksfläche für die Schülerinnen und Schüler zugängig bleiben. 

Das kommunale Parlament fordert zudem einen zusammengefassten Bericht zum allgemeinen Zustand des Gebäudes und will vor einem möglichen Vermarktungsbeginn und der Abfrage zu Bedarfen der öffentlichen Hand informiert und am Prozess beteiligt werden.


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