Ein Biber in der Bremer Schweiz

Das streng geschützte Tier wurde in Schönebeck an der Aue gesichtet

Diese Aufnahme konnte von dem Biber gemacht werden. Er ist am flachen Schwanz eindeutig zu erkennen. Foto:fr

Artikel vom: 29.09.2024

Schönebeck – Kürzlich erreichte uns ein Schreiben der Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz (AGBS). Diese setzt sich seit fast einem halben Jahrhundert für den Natur- und Landschaftsschutz in der Bremer Schweiz auf bremischem und niedersächsischem Boden ein. Den Ehrenamtlichen wurde kürzlich eine ganz besondere Beobachtung aus dem April dieses Jahres gemeldet. 

In Schönebeck an der Aue wurde ein Biber gesichtet und konnte gefilmt werden. Christian Schiff, zweiter Vorsitzender der AGBS, hatte dieses kürzlich von Anwohnern erfahren. Nach seiner Einschätzung handele es sich vermutlich um ein zweijähriges Tier. 

Die Naturschützer ließen die Dokumentation dem Biberzentrum Rheinland-Pfalz zukommen, das das Tier eindeutig als Biber verifizierte. Im Gegensatz zu Nutria oder zur Bisamratte besitzt der Biber einen flachen und breiten Schwanz – die so genannte Kelle. 

Mit einer Körpergröße von bis zu 130 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu 30 Kilogramm ist der Biber das größte europäische Nagetier. Die Tiere stauen das Wasser auf und schaffen so neuen Lebensraum für Amphibien und Insekten. Allerdings können sie auch für Überschwemmungen sorgen.

Für die Mitglieder der AGBS handelt es sich um eine sensationelle Beobachtung, denn Biber wurden aufgrund ihres warmen Fells und ihres Fleisches derart intensiv bejagt, dass sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts fast ausgerottet waren. Die Ehrenamtlichen des Arbeitsausschusses der AGBS freuten sich sehr über diese Beobachtung, die ihren Recherchen nach in Bremen-Nord bisher einzigartig ist. 

Einzelne Beobachtungen dieser pflanzenfressenden, streng geschützten Tiere habe es bisher lediglich im Bereich der Hunte und der Weser bei Hemelingen gegeben. Den Bereich der Schönebecker Aue dürfte der Biber inzwischen längst wieder verlassen haben, vermuten die Mitglieder. Es konnten keine weiteren Sichtungen getätigt oder Nagespuren gefunden werden. Auf der Homepage der AGBS www.bremer-schweiz.de findet sich unter Aktuelles ein Kurz-Video, das den Biber in Aktion zeigt.


Weitere interessante Artikel

Teure Abrissplanung

Vegesack – (rdr) Satte 93 000 Euro hat die städtische Deputation für Wirtschaft und Häfen jüngst freigegeben, um die Planungen des Teilabrisses der maroden ...

Regionalantworten auf Globalprobleme

Grohn – Rund hundert Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft kamen am Montagabend an die Constructor University in Bremen, um an der ...

Auf der Suche nach dem Element des Lebens

Vegesack – (nik) Eine neue Veranstaltungsreihe, die Kunst und Wissenschaft zusammenbringen soll, hat kürzlich im Stadthaus Vegesack begonnen. Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik hatte den ...

Hökern, wie es früher üblich war

Vegesack – (nik) Das stadtbekannte Vegesacker Hökertier ist wieder da und grinst uns von den Plakaten entgegen. Am Samstag, 6. September, wird die Vegesacker Fußgängerzone ...

93000 Euro für die Abrissplanung

Vegesack – (rdr) Die 1999 erbaute Klappbrücke über dem Museumshaven galt damals als eine der modernsten ihrer Zeit, wobei mehr auf Design als auf Funktionalität geachtet worden ...

„Tierisches“ im Lilge-Simon-Stift

Schönebeck – (red) Am Sonntag, 31. August, 10 bis 12 Uhr, wird die Ausstellung „TiERisch 2.0“ von Wolfgang Pohl im Hospiz Lilge-Simon-Stift, Feldberg 1, eröffnet. Es ist ...

Fünfte Jahreszeit im Bremer Norden

Vegesack – (rdr) Viel mehr Tradition geht nicht: In Vegesack wird vom 29. August bis zum 3. September der 217.  Vegesacker Herbstmarkt gefeiert.  Zum Marktbesuch laden die ...

Praktische Hilfe nach der Geburt

Vegesack – (rdr) Nach den wellcome-Standorten des DRK im Bremer Westen und Osten sowie dem vom SOS-Kinderdorf betriebenen im Bremer Süden hat nun auch der Bremer Norden einen im Freizi ...

Baum pflanzen oder Grill anschmeißen

Vegesack – (rdr) Was vermutlich als Challenge unter Freiwilligen Feuerwehren in Ostfriesland begonnen hat, das hat nun auch den Bremer Norden erreicht. Eine Gruppe oder ein Betrieb pflanzt ...