„Anwalt“ der älteren und jüngeren Autofahrer

Rainer Schäffer kämpft gegen Diskriminierung

Der Grohner Rainer Schäffer fühlt sich diskriminiert. Foto: RDR

Artikel vom: 12.11.2023

Grohn – (RDR) Unermüdlich kämpft Rainer Schäffer für die Rechte von alten und jungen Autofahrern. Mittlerweile seit 2015. Beide Gruppen werden aus Sicht des Grohners im Zusammenhang mit der Kfz-Versicherung diskriminiert.
Obwohl Fahrer unter 25 Jahre und über 60 Jahre statistisch gesehen weniger Unfälle verursachen würden als andere Altersgruppen, müssten sie höhere Beiträge bezahlen. Rainer Schäffer spricht von „versteckten Zuschlägen bis zu 100 Prozent“ und von „Altersdiskriminierung im großen Stil“.
Vor über acht Jahren hat er deshalb eine Petition eingereicht. Diese sei durch den Petitionsausschuss des Bundestags abgelehnt und schlussendlich doch wieder aufgenommen worden, berichtet der ehemalige Immobilienkaufmann. „Festzustellen war, dass die unabhängigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes und des Kraftfahrtbundesamtes zu den Unfällen der Personen über 65 Jahren zu erheblichen Zweifel Anlass geben, ob die hohen Zuschläge der Kfz-Versicherer für Senioren tatsächlich begründet sind“, berichtet der 77-Jährige. Kürzlich habe er sich beim Petitionsausschuss darüber beschwert, dass er zwei Jahre lang keine Nachricht zu seinem Anliegen erhalten habe. Daraufhin habe man ihm mitgeteilt, die Petition werde noch geprüft.
Um andere Senioren auf die aus seiner Sicht diskriminierende Behandlung aufmerksam zu machen, hat Rainer Schäffer bereits mehrere öffentliche Vorträge zu dem Thema gehalten. Beim Gesamtverband der Versicherer (GDV) sieht man die Sache etwas anders. Der Beitrag einer Kfz-Haftpflichtversicherung hänge von vielen Faktoren ab, wie die Typklasse des Fahrzeugs, Jahres-Kilometerfahrleistung oder die Zugehörigkeit zu einer Berufsgruppe. Zugleich werde das Alter des Fahrers berücksichtigt, heißt es beim GDV, und er behauptet auf seiner Seite, jüngere und ältere Fahrer seien vergleichsweise häufig Hauptverursacher von Unfällen. Eine Diskriminierung wird beim GDV nicht erkannt. Die Altersdifferenzierung beruhe auf Erkenntnissen der Statistik und auf anerkannten Prinzipien risikoadäquater Kalkulation, heißt es. Rainer Schäffer will nicht spekulieren, wie mit seiner Petition schlussendlich verfahren wird. Einiges habe er gemacht, um seinem Streben gegen die Diskriminierung Rechnung zu tragen. Unter anderem habe er die Fraktionen im Bundestag angeschrieben. „Mir geht es darum, das Thema unter Senioren bekannter zu machen“, sagt Rainer Schäffer. Viele wüssten gar nichts davon, dass sie mehr als andere Altersgruppen bezahlen müssten, und würden dies unwidersprochen hinnehmen. Wer sich informieren oder Kontakt zu Rainer Schäffer aufnehmen möchte, kann sich bei ihm per E-Mail an kontakt-bremen@googlemail.com melden. 


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