Der Vegesacker Junge – eine Legende

Das ehemalige Krughaus Thom Fegesacke. Foto:rdr
Artikel vom: 12.07.2024
Vegesack (RDR) – Die Anfänge des Ortes Vegesack können bis ins Jahr 1470 zurückverfolgt werden. In der Zeit von 1619 bis 1623 entstand hier der erste künstliche Hafen an der Weser, der heutzutage Museumshaven ist. Am Utkiek gab es damals – wahrscheinlich schon um 1500 herum – das alte Krughaus „Thom Fegesacke“, dem der Stadtteil vermutlich seinen Namen verdankt. Aber der Legende nach könnte die Namensherkunft auch ganz anders abgeleitet werden.
Die Bremen-Vegesacker Fischerei-Gesellschaft war eine Loggerfischerei von 1895 bis 1969 und zeitweise die größte Heringsfischerei-Gesellschaft Europas. Rund um den Hafen gab es zeitgleich zahlreich Kneipen und andere Etablissements, in denen es unter anderem käufliche Liebe zu erwerben gab. Den damaligen Seefahrern, die in Vegesack ankamen und dort ihre Heuer erhielten, wurde oftmals im wahrsten Sinne des Wortes der (Geld)Sack leergefegt.
Heutzutage ist der Vegesacker Junge die Symbolfigur des Stadtteils. Eine etwa 1,70 Meter große Skulptur wurde erst 2022 anlässlich des 400. Geburtstags am Hafen enthüllt. Geschaffen hat sie der Künstler Thomas Recker, der sich auch für die Figuren in Richtung Bahnhof verantwortlich zeigt. Ein Bild der Figur befindet sich außerdem am ehemaligen Krughaus Thom Fegesacke, worin zuletzt der „Hafenwirt“ ansässig war. Auch dort zeigt der Vegesacker Junge seine „leergefegten“ Taschen.
An der Signalstation im Stadtgarten ist ferner eine Bronzetafel mit dem Vegesacker Jungen zu entdecken. Sie stammt aus dem Jahr 1978 und wurde vom Künstler Günther Bruckmeyer geschaffen.
Seit 1956 wählt der Förderkreis Vegesacker Junge alle vier Jahre einen oder mehrere Vegesacker Jungen aus Fleisch und Blut. Diese jungen Männer repräsentieren den Stadtteil auf vielen Veranstaltungen. Dazu zählen beispielsweise die Matjestage, der Herbstmarkt oder der traditionelle Neujahrsempfang von Ortsamt und Förderkreis. Zurzeit sind dies Jonas Wilken, Jacob Hoffmeyer und Emil Thiekötter.
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