Offene Kinder- und Jugendarbeit

„Der Standort Bremen-Nord ist wenig begehrt“: Leiter des Sozialzentrums zu Personalmangel

Der Jugendclub Fockengrund.Foto: AS

Artikel vom: 10.04.2024

Burglesum (AS) – Drei Stätten der offenen Jugendarbeit gibt es in Burglesum: das Jugendzentrum, das Ups in Marßel und den Jugendclub Fockengrund in Grambke. Alle drei gehören zur Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bremen.

AWO-Vertreterin Larissa Krümpfer hatte bereits kürzlich beim Kinder- und Jugendbeirat die Gegebenheiten geschildert (wir berichteten): zu wenig Geld, zu wenig Personal, fehlende Angebote für die Jugendlichen, reduzierte Öffnungszeiten. Sie erklärte auch, dass die Sozialdeputation sieben Prozent mehr Mittel für die offene Kinder- und Jugendarbeit beschlossen habe.

Ortsamtsleiter Florian Boehlke führte in das Thema ein und verwies auf die aktuell haushaltslose Zeit und dass man noch nicht wisse, was für Gelder zur Verfügung stünden. Zumal sei die Referatsleitung „Junge Menschen“ für Burglesum des Amtes für Soziale Dienste nicht besetzt.

Dazu äußerte sich Burckhardt Radtke, Leiter des Sozialzentrums Bremen-Nord. Er berichtete von einer „schwierigen personellen Situation“, Mangel an Fachkräften – aktuell habe man bei den Casemanagern drei nicht besetzte Stellen – und bestätigte, dass die Stelle der Referatsleitung unbesetzt sei. 

Deshalb habe es zeitweise Probleme mit Antragsbearbeitungen gegeben, was durch andere Mitarbeiter inzwischen ausgeglichen werde. Bis spätestens Anfang Sommer hofft er die „Mannschaft wieder komplett“ zu haben, bei der Referatsleitung sei man im intensiven Auswahlverfahren mit Blick auf den 1. Juli. Die Stelle Stadtteilkoordination soll zum 1. April mit zwei Teilzeitkräften wiederbesetzt werden. „Die einzige Konstante ist Katharina Fischer“, erklärte er. (Anm. d. Red.: Quartiersmanagerin in Marßel). Es werde mit allen vertrauten Trägern weitergearbeitet, für aktuelle Zahlen gebe es jedoch noch keine 100-prozentige Sicherheit. Aktuell könne monatlich ein Zwölftel der Zahlungen geleistet werden, was von den Trägern auch monatlich beantragt werden müsse. Geplant seien folgende Zuwendungen: 206697,69 Euro für das Jugendzentrum Burglesum, 148304,17 Euro für den Jugendclub Fockengrund und 84225,50 für das UPS Marßel.

In der Aussprache des Beirats stellte Martin Hornhues (CDU) fest, dass es personell nun „Licht am Horizont“ gebe. Maren Wolter (SPD) verwies auf die jüngste Beirätekonferenz, bei der beschlossen wurde, zu schauen, was es in den Stadtteilen für Bedarfe gebe.

Larissa Krümpfer betonte, dass es konkrete Ergebnisse der dafür eingerichteten Arbeitsgruppe gebe, die aber auch in politische Entscheidungen münden müssten. Zudem frage sie sich, wie die beschlossenen sieben Prozent an Mehrgeldern verteilt würden: nach dem Gießkannenprinzip oder nach den Sozialindikatoren von 2021. Außerdem befürchtete sie mehr Schließzeiten für die Häuser. „Freitags sind in Burglesum alle Häuser zu“, berichtete sie über die aktuelle Situation. Auch wenn es im UPS ein Angebot für Mädchen mit Hilfe von WiN-Mitteln gebe, seien diese nicht dafür gedacht, die Arbeit der offenen Kinder- und Jugendhilfe zu finanzieren. An Positivem konnte sie noch berichten, dass ab dem 1. April ein Studierender der Sozialen Arbeit den Praxisanteil im Jugendzentrum ableiste und jemand vom Europäischen Freiwilligendienst zusätzlich unterstützend wirke.

Beiratsmitglied Oliver Meier (parteilos) fragte bei Burckhardt Radtke an, woran das personelle Problem liege. „Der Standort Bremen-Nord ist wenig begehrt“, war dessen Antwort. Die Casemanager seien etwa zweieinhalb bis drei Jahre vor Ort gewesen, erklärte er Helga Lürßen (CDU) auf ihre Frage nach der Fluktuation.

Der Beirat forderte „auskömmliche finanzielle Mittel“ zur Umsetzung des aktuellen Rahmenkonzeptes für die offene Kinder- und Jugendarbeit. 

Zudem schloss er sich dem Beschluss des Beirats Obervieland an und forderte eine Beratung in der Stadtbürgerschaft nach Paragraph 11 (4) des Beiratsortsgesetzes.

Die nächste Sitzung des Beirats Burglesum findet am Dienstag, 16. April, 19 Uhr, im Sitzungsraum des Ortsamtes Burglesum, Untergeschoss, Oberreihe 2, statt. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Punkte „öffentliche Spielplätze“, „polizeiliche Kriminalstatistik“, „Ordnungsdienst“, „Bahnübergänge“.


Weitere interessante Artikel

Albrechtsgrotte: Sanierung schwierig

St. Magnus – Auf „sehr erfreulich“ stabile Mitgliederzahlen und einen „freundlichen“ Kassenbestand kann der Förderverein Knoops Park blicken, resümierte ...

Heimat, vielfältig dargestellt

Burgdamm (as) – „Norddeutsche Landschaften in Öl – Aus Moor, Marsch und Küstenbereich“ ist der Titel der Ausstellung des 2019 verstorbenen Günter Klein, die ...

Drei 50. Jubiläen

Burglesum (as) – Ein insgesamt 150. Jubiläum konnte kürzlich der Ortsverband Burglesum der Freien Demokratischen Partei (FDP) begehen. Zum einen feierte dieser sein 50-jähriges ...

Knoops Park: „Sommer in Lesmona“

St. Magnus – (red) Vom 20. bis 22. Juni findet im Knoops Park das diesjährige dreitägige Musik-Event „Sommer in Lesmona“ mit der Deuschen Kammerphilharmonie Bremen ...

Motivation durch Wertschätzung

Grambke – (as) Zur Jahresausstellung der Design- und Architekturprojekte hatte das Schulzentrum Alwin-Lonke-Straße kürzlich eingeladen. Die Ausstellung erstreckte sich, wie in den ...

„Wiederverwenden statt wegwerfen“

St. Magnus (fr) – Das Motto des Reparaturcafés im Begegnungszentrum St. Magnus, Unter den Linden 24, ist „Wiederverwenden statt wegwerfen“.Die Organisatorin Nalini ...

Ansprechpartner für Burgdammer Bürgerinnen und Bürger

Burgdamm (nik) – Aus seinem Bereitschaftsdienst im Bereich Lesum ist Carsten Hartmann wohl schon einigen Einwohnern bekannt. Der 45-jährige stammt aus Osterholz-Scharmbeck und wohnt in ...

Händler setzen auf Heimatshoppen

Burglesum (as) – Das Heimat-shoppen soll in Burglesum einen höheren Stellenwert bekommen und als zusätzliches Aktionswochenende für die Interessengemeinschaft Einzelhandel und ...

Gremium bleibt bei seinem Beschluss

Burglesum (as) – Der Beirat blieb bei seiner im Juni vergangenen Jahres getroffenen Entscheidung: sechs Freiluftpartys im Abstand von 28 Tagen am Sportparksee Grambke zu erlauben – unter ...