"Gemeinsamkeiten"
				
									
					 
				Erhard Dill mit seinen Werken. Foto: Edeltraud Hennemann
Artikel vom: 04.11.2025
Burgdamm – (red) Noch bis Sonntag, 9. November, ist in der Galerie Lichthof Kunstfabrik, Stader Landstraße 64, die Ausstellung „Gemeinsamkeiten“ von Erhard Dill zu sehen. Ausgestellt sind Tuschmalerei, Raku-Teeschalen sowie Haiku mit Fotos.
Er sagt: „Seit meiner Jugend fasziniert mich ein Bereich japanischer Kunst und Kultur, den ich mit dem Begriff ‚Ästhetik des Zen‘ beschreibe. Seit meinem 20. Lebensjahr schreibe ich Dreizeiler nach Art japanischer Haiku-Lyrik. Ich praktiziere Zen-Meditation und führe regelmäßig die Teezeremonie nach Art der Urasenke-Schule durch, in der ich durch einen Tee- und Meditationsmeister unterwiesen wurde. Den Schwarz- und Grüntee oder Matcha-Tee trinke ich aus der selbst getöpferten Raku-Teeschale. In meiner kleinen Töpfer-Werkstatt fertige ich Raku-Teeschalen für den Verkauf auf der Web-Seite ‚rakuteeschalen.de‘ an. Später hatte ich die Gelegenheit, von einer vierfachen Kalligraphie-Meisterin unterrichtet zu werde. Die Erfahrungen und Erkenntnisse dieses Unterrichts haben mich angeregt, die Ur-Symbole, die der Mensch seit Anbeginn der menschlichen Kultur als gestalterische Ausdrucksmöglichkeiten für sein Welt- und Lebensverständnis nutzte, abzubilden. Er ritzte Punkte, Striche, Kreise, Drei- und Vierecke, und anderes mehr, in die Felsenwände oder in Steine.“
Die Tuschbilder seien keine traditionell getuschten Tier-, Pflanzenmotive oder Landschaftsansichten, sondern eine Kombination zum Beispiel zwei verschiedener Ur-Symbole zu einem „Bild mit Titel“. Hierbei gebe es auch eine Beziehung zwischen „Symbol“ und „Koan“. Beide ließen sich nicht mit der Logik oder der Ratio erschließen. Er nennt seine Tuschbilder „Visuelle Koans“.
Bei seiner Lebensgestaltung hätten ihn zum einen die Zen-Ästhetik und Philosophie und zum anderen die heilpädagogisch intensive Begegnung mit schwer geistig behinderten Menschen mit Hör- und Sprachschädigung beeinflusst, die ihn durch zahlreiche Impulse darauf aufmerksam machten, was für ein freudiges und zufriedenes Leben das Wesentliche sei: Zuwendung, Anerkennung, Lob, Körperkontakt, Freude, Vertrauen und Verlässlichkeit. „Dies gilt für alle Menschen, für den einen mehr, für den anderen weniger.“ Geöffnet ist samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung: Telefon 01755267355. Infos: www.lichthof-kunstfabrik.de
Der Kunsthistoriker Detlef Stein hält am Freitag, 7. November, 18 Uhr, den Lichtbildervortrag „Alberto Giacometti – Leben und Werk“. Eintritt: 15 Euro. Eine Anmeldung ist erwünscht.
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