Bebauungsplan liegt 2027 vor

Pläne für das Kämmereiquartier öffentlich vorgestellt

Im Beirat Blumenthal wurden die Planungen zum Kämmereiquartier vorgestellt. Auf dem Areal sind fünf Berufsschulen, eine Oberschule und weitere Bildungseinrichtungen vorgesehen.  Foto: th

Artikel vom: 20.10.2025

Blumenthal – (th) Mit der Planung zum Kämmerei-Quartier geht mittlerweile die 18. Änderung des Flächennutzungsplans einher.  Auf der Beiratssitzung stellten Mitarbeiterinnen aus dem Bauressort und beteiligten Planungsbüro Einzelheiten vor, wie die Aufteilung und Nutzung des ehemaligen BWK-Geländes aussehen werden. Im planerischen und rechtlichen Rahmen werden die Voraussetzungen für die künftigen Schulbauten ermöglicht. Dann wird das Bildungsressort mit der weiteren Umsetzung beschäftigt sein. 

Bislang existiert ein Rahmenplan, der Bebauungsplan wird Ende 2027 vorliegen. Im Verfahren einer frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung wurde der Beirat über den Stand der Dinge informiert. Es wird ein neuer Bildungs- und Gewerbecampus entstehen, eingebettet von einer bestehenden Industriearchitektur, die in Größe und Umfang einmalig in Bremen sei. So werden künftig fünf Berufsschulen, eine neue Oberschule mit gewerblichen Bauten, Mensa und Fahrradgarage vorzufinden sein. Als Sonderbausteine sind auch sportliche Einrichtungen und das historische Rathaus mit direkter Wegverbindung zum Blumenthaler Stadtzentrum sowie Grünflächen, die als öffentlicher Raum vorgesehen sind, miteingeplant. Auf der Freifläche, auf der sich die abgebrannte Fliegerhalle befand, ist die mögliche Schwimmhalle ausgewiesen. Auf dem gesamten Areal werden Grün- und Schattenflächen entstehen. Dazu zählt die Pflanzung von Bäumen. 

Die nähere Gestaltung wird noch folgen. Es wird ein gemeinsamer Campus entstehen. Das bedeutet, dass die Freiflächen von allen Bildungseinrichtungen genutzt werden können. Das Areal ist Radverkehr und Fußgänger vorbehalten. Das treffe auch auf die historische Achse zu, die bis zur Weser führt, aber zugleich als Verkehrsachse für den Lieferverkehr bestehen bleibt. Als Sondergebiete sind weitere Bildungseinrichtungen und eine Kita ausgewiesen. Eine Hochgarage wird für Autos entstehen. Da es schwierig werden wird, dass zu Spitzenzeiten viele Schüler vom Bahnhof Blumenthal kommend die Landrat-Christians-Straße auf Höhe Jenny-Ries-Platz überqueren, werden weitere Alternativen in Erwägung gezogen. So möchte man den Haltepunkt Mühlenstraße der S-Bahn zusätzlich einbinden. Dann kann der Campus über Mühlenstraße und Marktplatz erreicht werden. Dafür sei eine weitere Wegeanbindung am alten Rathaus eingeplant. 

Ein schalltechnisches Gutachten wird sich mit möglichen Lärmquellen beschäftigen, die vom Campus ausgehen könnten. Ferner werden Altlasten ausgelistet und die schützenswerte Tier- und Vogelwelt aufgenommen. Ein Abwasserkonzept muss entwickelt werden, auch in Zusammenarbeit mit HanseWasser. Hans-Gerd Thormeier (CDU) verwies auf ein hohes Verkehrsaufkommen in der Landrat-Christians-Straße. Eine 30 km/h Regelung sei keine Lösung. Daher soll man eine zusätzliche Verkehrsachse in Erwägung ziehen, die vom Müllerloch aus oberhalb der Weser entlangführt. Ein Verkehrsgutachten, nach dem Marc Pörtner (Grüne) nachfragte, könne erst eingesehen werden, wenn eine Öffentlichkeitsbeteiligung angesetzt wird. Verärgert zeigte sich Thomas Bergmann (CDU), der schon vor langer Zeit Erkundigungen einholte und keine Auskunft erhielt, wie es künftig um die Anbindung des Campus bestellt sei. Dazu zählten auch Fragen nach Stellflächen für Autos und nach Fahrradgaragen. „Wir benötigen Planungsreife und den Beschluss der Deputation“, so Stadtplanerin Nicole Braun abschließend. Der Beirat nahm den Planungsstand zum Kämmerei-Quartier zur Kenntnis. Das zuständige Ressort wird gebeten, eine Verkehrsstraße zum Müllerloch sowie eine Wegeverbindung, an den Mobilbauklassen entlang, zu prüfen.


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