Plötzlich Auswanderer
„Eiskalte“ und wunderschöne Aussichten genießt die Familie Kitzmann aus Aumund.Foto: FR
Artikel vom: 21.01.2024
Aumund – (FR) In Schweden hatte die Familie Kitzmann schon mehrfach Urlaub gemacht, als sich die vier Aumunder 2015 für Norwegen als Reiseziel entschieden. Dass diese Ferien ihr Leben für immer verändern würde, das hätten sich Thorsten, Petra und die Söhne René und Philip wohl nicht träumen lassen.
Im „Hardanger Feriesenter“ am Nordufer des Hardanger-fjords tobte damals ein Sturm, der die Steganlage dahinraffte. Der Handwerker Thorsten Kitzmann fackelte nicht lang und packte bei der Reparatur mit an. Der norwegische Betreiber des Platzes fragte den Deutschen, ob er sich vorstellen könnte, dort zu arbeiten. Nach Abwägen und Überlegen war es ein halbes Jahr später soweit: Das Paar kehrte Aumund den Rücken und wanderte nach Norwegen aus.
Thorsten Kitzmann erledigte alle handwerklichen Arbeiten auf dem Gelände am Hardanger und seine Frau Petra begann, Aufgaben an der Rezeption wahrzunehmen. Zusätzlich übernahm Thorsten Kitzmann die Bootsvermietung. Im Juni 2021 wagte sich die Familie aus Bremen-Nord dann an ein neues Großprojekt. Gemeinsam mit einer anderen deutschen Auswandererfamilie übernahmen die Kitzmanns die große Ferienanlage Sauda Fjord Camping in Sauda/Saudasjøen mit 18 Hütten, zwei Ferienwohnungen, einem großen Motel, einem Campinggelände mit über 100 Stellplätzen, Restaurant und Irishpub.
Zum 1. März dieses Jahres hat Thorsten Kitzmann nun die Bootsvermietung am Hardanger verkauft, um sich voll und ganz der Sauda Fjord-Anlage zu widmen. „Wir haben viele neue Projekte wie eine neue Bootsanlage, eine große Sauna direkt am Fjord, eine Slipanlage, einen neuen Spielplatz und vieles weitere, welche unsere ganze Kraft und Aufmerksamkeit erfordern“, berichtet der Aumunder von den großen Herausforderungen. „Wir sind fast zu hundert Prozent ein reines Familienunternehmen, in dem meine Frau Petra sowie meine beiden Söhne René und Philip eine sehr wichtige Rolle spielen.“ Zurück nach Deutschland möchte der Aumunder nicht; die Familie wird noch in diesem Jahr die doppelte Staatsbürgerschaft beantragen. Auf der Facebookseite Sauda båt og fiske lässt der Auswanderer Interessierte an seinem Leben teilhaben.
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