Die Holzkirche wird abgebaut

Die Holzkirche in Schönebeck ist sanierungsbedürftig und soll noch dieses Jahr abgebaut werden.Foto: AS
Artikel vom: 14.05.2023
Schönebeck – (RDR) Noch in diesem Jahr soll die Holzkirche in Schönebeck abgebaut werden. Das bestätigte auf Nachfrage Sabine Hatscher.
Die Pressesprecherin der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) erläuterte, dass die Bausubstanz ursprünglich nur für eine Nutzungsdauer von 40 Jahren ausgelegt war. Mittlerweile sei das 1964 als Notkirche errichtete Bauwerk derartig sanierungsbedürftig, dass es nicht mehr erhalten werden kann.
„Ihr Fundament ist marode, so dass Statik und Sicherheit in Frage gestellt werden müssen. Verrostete Leitungen, Rohrbrüche und die einfachen Fenster haben Feuchtigkeit in das Gebäude eindringen lassen. Die Heizungsanlage ist defekt“, zählte Sabine Hatscher zahlreiche Mängel der evangelisch-lutherischen Kirche im Vegesacker Ortsteil Schönebeck auf. Der Glockenturm sei auch nicht mehr nutzbar, da die Statik ein Schwingen der Glocke nicht mehr trage.
„Die Bremische Evangelischen Kirche kann es nicht weiter verantworten, Kirchensteuermittel in die Unterhaltung dieses Gebäudes zu investieren“, sagte die Pressesprecherin. „St. Magni, die eigentliche Kirche der Gemeinde, ist nur eine Bushaltestelle von der Holzkirche in Schönebeck entfernt.“
Die Bremische Evangelischen Kirche investiere ihre Mittel primär in die Arbeit mit Menschen und nicht in Steine, so Sabine Hatscher. Sie versicherte, dass das Inventar der Holzkirche – insbesondere das Passionskreuz der Künstlerin Susan Berber-Credner und die Führer-Orgel – anderweitig weiterverwendet werde. Das Gelände, auf dem sich die Kirche befindet, gehört zum angrenzenden Hospiz Lilge-Simon-Stift, das perspektivisch erweitert werden soll. Die Seelsorge im Hospiz sei von der Schließung der Kirche aber nicht betroffen, teilte Sabine Hatscher mit. Im Schönebecker Hospiz gebe es zudem einen „Raum der Stille“, in dem schon jetzt Gottesdienste angeboten würden.
Dass einige Menschen die Holzkirche aus historischen und architektonischen Gründen als schützenswert ansehen, weiß Sabine Hatscher. Sie verweist allerdings darauf, dass dieses Kirchenbauwerk immer als Provisorium gedacht war und auch nicht unter Denkmalschutz steht.
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