Pflege der maritimen Tradition

Beiratsausschuss möchte den Schlepper „Regina“ zum Industriedenkmal machen

Der Witterung ausgesetzt: der Schlepper „Regina“. Foto: NIK

Artikel vom: 16.01.2024

Vegesack (NIK) – Bei der Sitzung des Vegesacker Beiratsausschusses für Stadtentwicklung, Tourismus, Kultur und Wirtschaft ging es vor allem um den Schlepper „Regina“ an der maritimen Meile. Dazu stellten bei einem Ortstermin Mitglieder des Maritime Tradition Vegesack (MTV) Nautilus e.V. und des Amateur-Radio-Club e. V. die historischen Funkanlagen an Bord vor und berichteten von ihrer Tätigkeit. Man wolle mit dem Amateurfunk vor allem Jugendliche begeistern. Dies sei schwieriger geworden, seit nach der Schließung des Ausflugslokals „Gläserne Werft“ weniger Menschen auf das Schiff aufmerksam geworden waren. Vorher habe man in der Saison etwa 50 Besucher am Tag gehabt. Der Zustand des Schleppers hat sich allerdings mit der Zeit verschlechtert, so tritt an einigen Stellen Wasser in die Aufbauten ein, welches zum Zeitpunkt der Besichtigung eine Eisdecke in der Kombüse gebildet hatte. Auch habe es einen Einbruchsversuch gegeben. Die Vereinsmitglieder begründeten die Erhaltung des Schiffs auch damit, dass es eines der wenigen Relikte sei, die noch auf die Zeit des „Bremer Vulkan“ verweisen. Eine Besonderheit sei auch der Voith-Schneider-Antrieb an der Unterseite. Das Schiff wurde 1987 außer Dienst gestellt und seitdem durch den Verein instandgehalten. Im Ausschuss war man sich weitgehend einig, dass der Schlepper als Industriedenkmal erhaltenswert sei. Auf diesem Wege könnten sich auch weitere Fördermöglichkeiten eröffnen. Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik regte an, dass diese Denkmalseigenschaft formell festgestellt werden solle und formulierte einen entsprechenden Beschlussvorschlag, der dann einstimmig angenommen wurde. 

Dann wurde ein Bürgerantrag behandelt, der die Dalben zum Thema hatte, an denen ehemals das „Schulschiff Deutschland“ vertäut war. Es wurde diskutiert, wie dieser Liegeplatz künftig genutzt werden könne. Ingo Schiphorst (Stimme Vegesacks) sagte, dass ein Rückbau nicht im Interesse des Beirats sein könne. Im Verlauf der Debatte wurde Vegesacks Vergangenheit als Walfangstandort thematisiert, was touristisch besser aufbereitet werden solle. Dies sei ein Alleinstellungsmerkmal Vegesacks im gesamten norddeutschen Raum. Sogar die Idee, ein historisches Walfangschiff nachzubauen, wurde in den Raum gestellt. Thomas Rutka vom MTV Nautilus gab zu bedenken, dass kein Mangel an Ideen, aber an Investoren bestehe. Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ wurde eine spezifische Bauform Bremer Straßenlaternen angesprochen. Viele davon stehen am Museumshaven. Ortsamtsleiter Sgolik sprach sich für ein genaues Lampenkataster aus, damit sichergestellt werden kann, dass im Rahmen der Neugestaltung auf dem „Haven Höövt“-Grundstück diese Laternen erhalten bleiben. Man war sich einig, dass Straßenlaternen jeder Bauform auf LED-Betrieb umgerüstet werden können. Auf Anregung von Maximilian Neumeyer (CDU) wurde zunächst ein Abbau-Moratorium für die noch vorhandenen Laternen beschlossen.

Ein Referat des Vereins Vegesack Marketing zur Standortstrategie für das Vegesacker Zentrum musste entfallen, wird aber in der nächsten Sitzung wieder auf der Tagesordnung stehen. 


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