„Die Tafel braucht Hilfe“

Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dringend benötigt

Tafel-Leiterin Hannelore Vogel (links) mit der ehrenamtlich tätigen Carola Wagner. In den vergangenen zwei Wochen musste die Ausgabestelle geschlossen werden, da Helferinnen und Helfer fehlten. Foto: AS

Artikel vom: 26.10.2022

Bremen-Nord – (AS) Ein Hilferuf von der Tafel in Burg: „Wir brauchen dringend ehrenamtliche Mitarbeiter“, so Leiterin Hannelore Vogel.

„Der Bedarf ist hoch.“

Eigentlich seien sie gut durch die Pandemie gekommen, doch Corona sei auch an ihrem Team nicht spurlos vorbeigegangen, was sich jedoch schon länger abzeichne, ist das Fehlen von helfenden Händen. „Wenn einige ausfallen, kann ich den Betrieb nicht aufrechterhalten.“ Auch „Ein-Euro-Jobbern“ kämen fast nicht mehr.
Während der Lockdowns habe ihr Team das große Glück gehabt, Hilfe zu bekommen von Studenten, Schülern und Lehrern, doch auch jetzt in den Herbstferien habe sich niemand gemeldet.
Und so musste die Einrichtung in den vergangenen zwei Wochen geschlossen werden. „Wir haben alle Kunden angerufen, die wir erreichen konnten“, berichtet sie. Die Waren habe sie nach Hemelingen umgeleitet, wo die Bremer Tafeln ein größeres Lager haben.
Seit Montag ist die Ausgabestelle wieder geöffnet, trotz verringerter Mannschaft. 25-köpfig müsse das Team schon sein. Im Moment fehlten zehn Leute.
Wer – beispielsweise einmal in der Woche – helfen möchte, kann die Anlieferungen mit sortieren, die Waren verteilen, an der Kasse den Beitrag abziehen.
Zuvor können die Ehrenamtlichen ein paar Stunden helfen und dabei schauen, ob ihnen die Arbeit gefällt. „Wir sind dankbar, wenn die Helfer regelmäßig kommen, unterstreicht Hannelore Vogel. Sie weiß: Der Bedarf ist hoch, die Warteliste für einen Tafel-Ausweis lang. Das läge unter anderem auch daran, dass viele Ukrainer kämen. Kurzzeitig habe es sogar einen Aufnahmestopp gegeben. Die derzeit 130 Abnehmer der Waren kommen montags, mittwochs, donnerstags und freitags an festen Tagen nach einem Rotationssystem in die Bremer Heerstraße 8e. Die Lebensmittel – beispielsweise Obst und Gemüse, Backwaren, Nudeln, Frisches aus dem Kühlbereich und mehr – erhielten sie je nach der Größe der Bedarfsgemeinschaft. Anteilig werde dementsprechend auch ein Obolus, zwei beziehungsweise drei Euro, abgezogen.
Der Wareneingang sei nicht das Problem: „Die Spendenbereitschaft ist immer noch gut in Bremen.“ Zulieferer seien beispielsweise Bäckereien oder Lebensmittelhändler. Zudem könne man Tafelmitglied werden: mit einer Mindestspende von 2,50 Euro pro Monat. Die Gelder würden für den Unterhalt der Fahrzeugflotte, die Ladenmiete sowie Betriebskosten eingesetzt. Wer Lebensmittel übrig hat: verschlossene Waren, deren Mindesthaltbarkeitsdatum nicht überschritten ist, können abgegeben werden, wie auch gut erhaltene Bücher oder Spielzeug. Eine Kleiderkammer existiere in der Burger Tafel-Ausgabestelle nicht.
Vorerst werden jedoch erst einmal ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht. „Zehn wären traumhaft“, sagt Hannelore Vogel. Klar hat sie es sich nicht nehmen lassen, die Einrichtung wieder aufzumachen. Am 1. November ist sie 20 Jahre bei der Tafel tätig, doch darüber möchte sie, Jahrgang 1946, gar nicht so viel erzählen. „Wir versuchen, dass niemand nichts bekommt“, unterstreicht sie.
Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich unter Telefon 0421/69675886 oder hb-tafel.burg@nord-com.net melden.


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