Für Oma einmal quer durch Deutschland

Jonathan Ranck Foto: FR
Artikel vom: 12.03.2023
Blumenthal – (RDR) „Ich wollte mal wieder eine Radtour machen“, berichtet Jonathan Ranck. Diese „Radtour“ des Studenten aus Tübingen war allerdings keine gewöhnliche, denn sie umfasste nicht weniger als 650 Kilometer.
Diese Strecke legte der junge Mann aus Süddeutschland auf dem Drahtesel zurück, um seine Großmutter Ingrid Eigenbrodt in Blumenthal zu besuchen. Fünf Tage lang trat Jonathan Ranck dafür kräftig in die Pedalen und absolvierte täglich zwischen 106 und 156 Kilometer. „In der ersten Nacht habe ich unter einer Brücke übernachtet“, erzählt der Student aus Baden-Württemberg.
Die weiteren Nächte verbrachte er unter dem Vordach einer Sporthalle, in einer Berghütte und auf einem Grillplatz – immer gut verpackt in einem mollig warmen Schlafsack. „Allerdings hatte ich kalte Füße“, erinnert sich der Student. Beim Übernachten vor der Sporthalle kam am frühen Morgen ein Polizist vorbei und erkundigte sich fürsorglich nach dem Befinden des jungen Mannes.
Beim Zwischenstopp in Winterberg im Hochsauerland lag Schnee, und Eisschichten sowie Schlaglöcher erschwerten Jonathan Ranck das Radfahren und die Schlafplatzsuche, aber er ließ sich dadurch nicht von seinem Vorhaben abhalten. „Ein Zelt hatte ich für den Notfall auch dabei, aber im Freien zu schlafen, das ist in Deutschland rechtlich sicherer“, erzählt der junge Mann.
„Diese war nicht die erste Radtour von Süddeutschland nach Bremen“, berichtet Großmutter Ingrid Eigenbrodt. „Trotz des kalten Wetters hat Jonathan nicht mal eine Erkältung bekommen.“ Sie freute sich sehr über den Besuch ihres Enkels in Blumenthal und berichtete stolz von dessen besonderer Radtour.
„Ich mag meine Oma“, sagt dieser, der auch insbesondere zu seinem mittlerweile verstorbenen Opa ein inniges Verhältnis hatte. Schon als Kleinkind besuchte er die Großeltern in Bremen-Nord und baute Boot und Baumhaus mit dem Großvater.
Die Radtour quer durch Deutschland wollte Jonathan Ranck in möglichst kurzer Zeit absolvieren, um Zeit zu haben, „mit der WG ein bisschen Party zu machen.“ Den Rückweg hat sich der Student etwas einfacher gemacht und ist mit dem Zug gefahren.
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