Weltkulturerbe Blaudruck-Technik

Workshop unter künstlerischer Anleitung an der Oberschule in den Sandwehen

Die Teilnehmer des Workshops präsentieren stolz die Ergebnisse des ersten Tages.   Fotos: nik

Artikel vom: 30.11.-0001

Blumenthal (nik) – Blaudruck ist eine sehr alte Kulturtechnik fernöstlichen Ursprungs, die 1680 erstmalig in Europa angewandt wurde. Man kennt den Farbton von Teetassen, Jeanshosen oder auch dem Titel des BLV. 

2017 wurde die Druckmethode gemeinsam mit der ostfriesischen Teezeremonie zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Larissa und Thomas Meyer-Bohe wollen mit ihrer Werkstatt „Feinste Textur“ diese Handwerkskunst  erhalten, bekannter machen und auch weitergeben. Dafür ergab sich im Rahmen einer Projektwoche an der Oberschule in den Sandwehen die Gelegenheit, einen Workshop mit Schülern aller Jahrgänge zu veranstalten. Die Jugendlichen konnten am ersten Tag aus einem reichhaltigen Fundus von teilweise sehr alten geschnitzten hölzernen Stempeln auswählen und auf etwa kissengroßen Stoffstücken Muster zusammenstellen. Die Stempel werden erst mit sehr kraftvoll indigoblauer Farbe, der sogenannten „Papp“ bestrichen. Dann wird es laut, denn das Motiv muss auf den Stoff gehämmert werden. Die von dem Künstlerpaar mitgebrachten Motive sollen aber nur den Einstieg bilden, um die Technik zu erlernen. Im Verlauf der Woche dürfen die Schüler dann eigene Stempel gestalten und schnitzen. So  bekommt das Ganze dann einen persönlichen Charakter.

Es standen drei Wünsche aus einem „Projektpool“ zur Wahl, sodass junge Menschen zusammentreffen, die auch tatsächlich Lust mitbringen, hier kreativ zu werden. Die beiden Lehrerinnen Svenja Finken und Wiebke Scheunemann freuen sich darüber, sich für die letzte Woche vor den Sommerferien ziemlich frei überlegen zu können, was für ein Projekt sie umsetzen möchten. Einen Workshop unter künstlerischer Anleitung durchzuführen, bedarf einer Extra-Finanzierung, sodass sie sehr dankbar sind, dass die Schule das ermöglicht hat. Beide unterrichten Deutsch und sind zudem als Sonderpädagoginnen qualifiziert, daher kann der Workshop als inklusives Projekt durchgeführt werden. Sie betonen, dass die Umsetzung des Konzepts „Wahrnehmung und Entwicklung“ stark vom Engagement der jeweiligen Lehrkräfte abhänge. Die Inklusions-Assistenz Kristina Kottke meint dazu, dass sie bewusst diese Schule für ihre Tochter angewählt hat, weil die Inklusion hier vorbildlich in der Praxis umgesetzt werde. Den Schlüssel dafür bilden wiederum die personellen Ressourcen. 

Bei diesem Projekt machen  15 Jugendliche mit. Kleinere Gruppen bieten die besten Lernvoraussetzungen, soviel ist seit langem allgemein bekannt. In heterogen zusammengesetzten Gruppen könne  man Begegnungsräume schaffen, damit die Jugendlichen spielerisch eventuelle Berührungsängste überwinden und ein Gemeinschaftsgefühl entsteht, das alle mitträgt. 


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