Tanklager wird umfassend saniert

Gut besuchte Versammlung

Bernhard Leferink und Michael Koch aus der Umweltbehörde nahmen gemeinsam Stellung mit Stefan Ivert von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (von links). Foto: TH

Artikel vom: 15.10.2022

Farge – (TH) Allein in Blumenthal werden 16 Prozent des gesamten Trinkwasserhaushaltes gewonnen. In einer Bürgerversammlung in Farge wurde deutlich, welchen hohen Stellenwert das Areal am Tanklager für die Versorgung darstellt. Ein wesentlicher Grund dafür, dass bei der zunehmenden Verknappung verstärkt auf das Tempo bei den anstehenden Sanierungsmaßnahmen gedrückt wird. „Wir wollen unsere eigenen Quellen schützen. Aus Interesse der Wasserwirtschaft sind wir sehr daran interessiert, uns in Bremen-Nord selbst zu versorgen, während Bremen Stadt das Wasser aus Niedersachsen bezieht“, erklärte Michael Koch aus dem Umweltressort. Koch meinte, dass die richtige Richtung eingeschlagen sei, die Altlasten im Wifowald zu beseitigen. Er gehörte gemeinsam mit seinem Kollegen Bernhard Leferink zu den Referenten, die der Einladung zu einer Bürgerversammlung in das Gemeindehaus der ref. Kirchengemeinde gefolgt war. Heidrun Pörtner von der Bürgerinitiative Tanklager Farge eröffnete gemeinsam mit Olaf Rehnisch im voll besetzten Gemeindesaal. „Endlich geht es vorwärts. Aber vieles ist noch zu langsam und langwierig“, so Heidrun Pörtner. Olaf Rehnisch wiederum zeigte sich „positiv überrascht, wie schnell die Kugel rollt.“ Stefan Ivert von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben stellte die Sanierungsschritte vor, von denen einzelne abgeschlossen sind. Dazu zählt der ursprüngliche Hafen mit Verladeeinrichtungen. Kostenpunkt 12,5 Millionen Euro. „Wir drücken jetzt aufs Tempo. Wir sind da auf dem richtigen Weg. Dazu zählt die Bodensanierung.“ Dafür werden Daten und Analysen benötigt. Allein für den Rückbauplan des Tanklagers werden 50 Millionen Euro veranschlagt. Am Verladebahnhof I erfolge eine hydraulische Sanierung. Vorrangig müsse das Trinkwasser gesichert werden. Daher müssen die sogenannten Fahnen, die das belastete Grundwasser markieren, saniert werden. Am Verladebahnhof II, der Hauptquelle, wurde der Hauptschadensbereich auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern ausgemacht. Es werde ein regelrechter Hot Spot erfolgen, indem eine Ausgrabung des schadstoffbelasteten Bodens geplant sei. Dafür werden 16 Millionen Euro aufgewendet. Der kontaminierte Bereich wird ausgehoben. Weiteres Erdreich wird vor Ort mikrobiologisch behandelt. An der Pumpstation wird bis zu zwölf Meter in die Tiefe eingegriffen, so Ivert. Er sprach die Hoffnung aus, im Zeitraum 2024/25 beginnen zu können. Die Dauer: zwei Jahre. Über die Bodenverhältnisse legte Sven Jensen vom Biologischen Dienst für Bremen ein Grundwasserströmungsmodell vor. „Wir beschreiben die hydraulische Situation im Untergrund“, so seine Erklärung. Im Modell ließen sich die Grundwasserstände und Fließrichtungen abbilden. Die mit BTEX-Schadstoffen durchsetzte Fahne würde sich deutlich in Richtung Weser bewegen, während die MTBE-Fahnen in eine andere Richtung abwandern. „Die Sanierung von Altlasten basiere auf einer gesetzlichen Grundlage, dem Bundesbodengesetz, informierte Bernhard Leferink. Darin wird geregelt, wer für die Sanierung zuständig sei. Als Bodenschutzbehörde sind wir verpflichtet, dem nachzugehen“, so Leferink. Wir müssen die MTBE-Fahne im Auge behalten. Man müsse zugleich das Ziel der Sanierungen im Auge behalten. Keinerlei Gefahren und Nachteile dürfen auftreten. 


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