Vielfältige Projekte kristallisieren sich heraus

Planungskonferenz setzte wertvolle Impulse für das Zentrum

Denkmalgeschützte Gebäude bestimmen das Bild auf dem künftigen Berufsschulcampus in Blumenthal. Foto: TH

Artikel vom: 30.11.2022

Blumenthal –(TH)  Ressort- und ämterübergreifend verlief die Planungskonferenz in der Aula des Schulzentrums Blumenthal. Auf der Tagesordnung standen vielfältige Projekte zur Umgestaltung und Belebung des Blumenthaler Zentrums.
Es stehen noch weitere Maßnahmen bevor. Entsprechend umfangreich war die Teilnahme aus verschiedenen Senatsressorts. Schließlich hätten Ortsamt und Beirat große Anstrengungen unternommen, dass dem Stadtteil als Sanierungsgebiet die nötigen Gelder zur Verfügung gestellt werden.
Beiratssprecher Hans-Gerd Thormeier gab eine Einführung und stellte zum Auftakt ein Konzept- und Ideenpapier für das Zentrum vor, das auch Vorschläge für einzelne ortsprägende Gebäude zum Inhalt hatte. Ein neues Quartiers- und Gesundheitszentrum und eine Begegnungsstätte in zentraler Lage, in der Jung und Alt aufeinanderträfen, mache durchaus Sinn. Dabei dürfte auch ein Jugendfreizeitheim und Quartierstreff, aber auch ein Sozial- beziehungsweise Gesundheitszentrum nicht fehlen. Die Lüder-Clüver-Schule biete sich dafür an, auch für Wohnzwecke.
Das alte Rathaus könne wiederum einen Mix aus privater und öffentlicher Nutzung erhalten. Im Gespräch sei bereits, dass die Polizei und das Ordnungsamt einziehen oder die Verwaltung des Berufschulcampus. Die Stadtteilbibliothek könnte in das Zentrum, etwa im Bereich der Mühlenstraße, rücken. Eine neue Oberschule bleibe keine Utopie mehr. Mit dem Einsatz von Städtebaufördermitteln könne die Sanierung bestehender Gebäude erfolgen. Ein Beratungsbüro direkt am Marktplatz, das auch Hinweise zu energetischen Fragen gibt, eigne sich als wertvolle Anlaufstelle.
Die Umgestaltung der Mühlenstraße wäre ein weiterer sehr großer Wurf. Auf diese Weise könnten der Wohnwert gesteigert werden und Probleme sich reduzieren lassen. Das treffe besonders auf freiwerdende und leerstehende Gebäude – auch in den Nachbarstraßen – zu. Dafür würde sich eine gute Mischung aus Wohneinheiten und Handwerk eignen.

Zugleich müsste ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. Ein neues Verkehrskonzept sollte alle möglichen Varianten berücksichtigen. Dabei müssten im Zentrum deutlich reduzierte Geschwindigkeitszonen eingerichtet werden und neue Wegeverbindungen geschaffen werden. Der ÖPNV müsse attraktiver gestaltet werden. Notwendig seien auch Sanierung und Ausbau der Fahrradwege.
Der Marktplatz sei als zentraler Treff- und Veranstaltungsraum zu nutzen. Durch den Abriss des alten Bibliothekgebäudes könne eine optimale Verbindung zum Kämmerei-Quartier geschaffen werden. Ein künftiges Konzept werde sich mit der „kleinen Sicherheitspartnerschaft“ beschäftigen, in dem Ortsamtsleitung und Polizei eingebunden würden. Das Areal der Bahrsplate könne mit der Hafenspitze näher zusammengeführt werden. Bei der Planung der medizinischen Versorgung werde der Jenny-Ries-Platz am Bahnhof Blumenthal mit einbezogen werden. Grundsätzlich müssten mehr Spielangebote und ein Spielhaus geschaffen werden. Dazu böten sich Freiflächen wie der Parkplatz in der Fresenbergstraße 2 und eine Freifläche vor dem Wasserturm an. Auch ein kulturelles und sportliches Angebot solle mehr Gewicht erhalten. Dafür seien Räumlichkeiten im Kämmerei-Quartier geeignet und bestehende größere Gebäude, in denen eine Schwimm- und Sporthalle untergebracht werden könnten. Außerhalb des Sanierungsgebietes werde zu prüfen sein, ob am Heidbleek wieder eine Schule einzieht oder ein Quartierszentrum entsteht. Dabei solle der Schillerplatz mit einbezogen werden, um ihn attraktiver zu gestalten. Im Anschluss stellten die Ressorts ihre Rahmenplanungen vor. Simone Geßner von der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa informierte über die Sachstände und geplante Maßnahmen zum Berufsbildungscampus. Von der Nettofläche von 26,6 Hektar seien bereits über 19 Hektar vergeben. Noch werde der Umgang mit denkmalgeschützten historischen Gebäuden geprüft, um sie für verschiedene Zwecke nutzen zu können. Dazu zähle ein Handwerks- und Gewerbehof. Bei Neubauvorhaben sei eine hochwertige Gestaltung wichtig. Neue Wegeverbindung würden das Areal des künftigen Campus bestimmen. Eine Treppenrampenanlage solle zur Landrat-Christians-Straße führen.
Udo Stoessel von der Senatorin für Kinder und Bildung stellte detailliert die Schulstandortplanung vor, während Hanna Augustin von der Stadterneuerung Bremen das Sanierungsgebiet Mühlenstraße näher in den Fokus rückte. Für das Sanierungsgebiet würden 21 Millionen Euro zur Verfügung gestellt sowie weitere Mittel. Das Polizeirevier in Blumenthal bleibe bestehen. Denkbar sei es, dass ein Umzug in das alte Rathaus erfolgen wird, gemeinsam mit dem Ordnungsamt. Burckhardt Radtke, Leiter des Sozialzentrums Vegesack, möchte sich gerne an dem laufenden Prozess beteiligen: „Ein Großteil unser Klienten lebt hier, 20 Prozent erhalten hier Transferleistungen, allein 45 Prozent aller Kinder“. Es gebe einen großen Unterstützungsbedarf. Zugleich warb er um eine bessere Vernetzung der sozialen Infrastruktur. Dafür trat auch Quartiersmanagerin Carola Schulz ein. Sie sprach sich zugleich für ein Quartierszentrum im Ortskern aus, das zentral erreichbar sein müsse – transparent und einsehbar.
„Wir wollen Leerstand minimieren“, so Immobilien Bremen. „Wir stehen Gewehr bei Fuß, wenn wir gerufen werden“.
Hans-Gerd Thormeier (CDU) dankte abschließend allen Beteiligten. „Wir sind auf einem guten Weg. Detailfragen tauchen noch auf, die geklärt werden müssen“, stand für Marcus Pfeiff (SPD) fest. Ihm lag das Thema Wohnen für Familien am Herzen. „Wichtig ist es, dass wir das ganze Projekt gemeinsam anfassen“, so Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich.


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