Sind Fälle von Kindeswohlgefährdungen bekannt ?
In den Kitas in Blumenthal werde jeder Fall einer Kindeswohlgefährdung dem Jugendamt gemeldet. Die Zuständigkeiten seien klar geregelt. Alle Meldungen unterliegen dem Datenschutz. Zu diesem Ergebnis kam der Beirat. Symbolfoto: TH
Artikel vom: 04.01.2024
Blumenthal – (TH) Ein Bürgerantrag aus Rekum beschäftigte kürzlich den Beirat Blumenthal. Darin bezieht sich Andreas Hinrichs auf zurückliegende Berichte in öffentlichen Medien, die das Thema Kindeswohlgefährdung in Bremer Kitas zum Inhalt hatten. Die Öffentlichkeit in Blumenthal hätte ein Anrecht zu erfahren, „wie es um die Gewährleistung des Kinderwohls in den entsprechenden Einrichtungen des Stadtteils steht“, ist dem Bürgerantrag zu entnehmen. Daher solle der Beirat die Senatorin für Kinder und Bildung auffordern, Stellung zu nehmen, ob bei einzelnen Meldungen auch Einrichtungen in Blumenthal betroffen gewesen sind. Wenn es der Fall sei, möchte Andreas Hinrichs wissen, welche Maßnahmen die Einrichtungen getroffen haben, um Wiederholungen auszuschließen und ob Betroffene psychologisch betreut wurden und Maßnahmen zur Strafverfolgung oder disziplinarischer Art ergriffen wurden. Darüber hinaus sollte geprüft werden, ob sich alle Kitas an das in Bremen geltende Verbot von „Original play“ halten würden.
Letzteres sei strikt verboten, so Marcus Pfeiff (SPD). Die Einhaltung könne nur in den Kitas überwacht werden. Bei einer Kindeswohlgefährdung dürfen Namen und Orte in keinem Fall benannt werden, da es unter den Datenschutz falle, so Pfeiff. Das bestätigte auch Jan-Gerd Thormeier (CDU). Falls ein Fall auftrete, sei damit ein Disziplinarverfahren verbunden. Doch die Anfrage sei durchaus berechtigt, stellte Thomas Bergmann (CDU) fest, ob auch tatsächlich das Verbot eingehalten wird. Im Falle einer Kindeswohlgefährdung wollte Sarah Matschulla (CDU) wissen, ob das Kita-Personal ausreichend geschult werde, wie man sich richtig verhalten solle. „Ich weiß, dass da Unklarheit besteht. Sie wissen nicht, wie sie reagieren sollen“, so Matschulla. Es sollten Wege aufgezeigt werden, wie der Beirat die Leitungen der Kitas unterstützen könnte. „Wir dürfen nicht die Augen verschließen“, so ihre Mahnung. Marcus Pfeiff verwies auf das Jugendamt, das in jedem einzelnen Fall eingeschaltet würde. Diese Behörde sei zuständig. Grundsätzlich dürfen diese Angelegenheiten nicht öffentlich behandelt werden.
Kamper Acik, der bislang für die FDP im Beirat saß, bekräftigte es. Schließlich gebe es ausreichend Auflagen. Die Kitas würden eine qualifizierte Arbeit leisten, so Holger Jahn (CDU). „Wir dürfen niemanden unter Generalverdacht stellen.“ Tim Richter, Leiter des Blumenthaler Reviers, unterstrich, dass Präventionsarbeit in den Kitas geleistet würde.
In der Abstimmung fand die vorliegende Bürgeranfrage keine Mehrheit im Beirat.
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