Kämmerei-Quartier wird sich zum Stadtteil öffnen

Ein lebendiger Planungsprozess fördert die gesamte Entwicklung wurdem Blumenthaler Beirat mitgeteilt

Im Kämmerei-Quartier soll ein Berufsschulcampus entstehen. Foto: th

Artikel vom: 22.06.2024

Blumenthal – (TH) Ein Masterplan bestimmt die Entwicklung des Kämmerei-Quartiers. Er bildet die Grundlage für den Bebauungsplan, der 2014 beschlossen wurde. Der Planungsprozess wiederum wird von der Neugestaltung der künftigen Schulen begleitet. Auch eine neue Erschließung sei inzwischen für die historische Achse sei hergestellt worden. Zugleich werden die Bestandsgebäude saniert. 

   Simone Geßner, Referatsleiterin für Gewerbe- und Regionalplanung im Wirtschaftsressort, zählte zu den Beteiligten, die für die Rahmenplanung des Kämmerei-Quartiers zuständig sind. Für dieses Kernthema im Ortsteil Blumenthal hatte das Ortsamt gleich drei senatorische Ressorts und beteiligte Planer eingeladen, die dem Beirat und vielen Bürgerinnen und Bürgern einen umfassenden Bericht über den aktuellen Stand präsentierten. 

  Seit 2019 wird an einem Strukturkonzept gearbeitet, berichtete Stefanie Robeck aus dem Hause der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung. Dabei ging sie auf notwendige Änderungen wie Ansiedlung der Oberschule samt Mensa und der geplanten Fahrradgarage ein. „Alles ist im Werden, wir sind guten Mutes, dass es klappt“, berichtete Udo Stoessel, zuständig für den berufsbildenden Bereich. Sämtliche Bausteine, die für den Campus erforderlich wären, befinden sich auf dem Plan. Auch die Oberschule und die Sportstätten würden dazu zählen. 

   Der zweite Bauabschnitt sei beschlussreif. Mit der Fertigstellung wird 2027 gerechnet. Bis zu 2400 Schülerinnen und Schüler werden sich dann auf den Campus befinden. Eine problemlose Anfahrt mit dem Fahrrad spielt eine wichtige Rolle. Dafür werden gleich mehrere direkte Wegeverbindungen geschaffen, um zur geplanten Fahrradgarage zu gelangen. Die vorgesehene Premiumroute führt an der Fresenbergstraße entlang, während durch einen Deichschart schnell die Weserpromenade erreicht ist. Der LKW-Verkehr wird wiederum nicht durch die historische Achse der ehemaligen Wollkämmerei geleitet, berichtete Stefanie Robeck vom Bauressort. 

   Um den schienengebundenen ÖPNV attraktiv zu gestalten, wurde bereits eine Prüfung für eine engere 15-minütige Taktung vorgenommen. Für die künftigen Schulen wird der Sportunterricht eine größere Rolle spielen. So wird für die Oberschule eine Drei-Feld-Halle entstehen. Simone Geßner verwies auf die gewerbliche Weiterentwicklung, um den Berufsschulstandort mit regionalem Handwerk zu verbinden. 

   Auch für verschiedene Veranstaltungen hätte sich das ehemalige BWK-Gelände etabliert. Ohnehin soll sich der Campus für den Stadtteil öffnen und als ein lebendiger Ort präsentieren. Matthias Rottmann, Planer aus dem Hause De Zwarte Hond, berichtete, dass ein zweiter Bebauungsplan aufgestellt werden muss. Es würde ein größeres Zusammenspiel geben durch die Zahl an verschiedenen Schulen. So könnte eine große Aula ausreichen und andere Räume könnten mehrfach genutzt werden. Dazu zählen auch die Sportplätze. Es wird ein Campus entstehen, auf dem die Gebäude etwas miteinander zu tun haben, so Rottmann. 

Diese Charakterzüge sollen sich auch in den Bauten widerspiegeln. 

Die Alwin-Lonke-Schule als größte Einheit wird über ein Bestandsgebäude mit Neubau verfügen. Eine vierte Berufsschule könnte noch hinzukommen. Insgesamt werden Pkw-Stellflächen für jeweils 350 und 500 Fahrzeuge entstehen.  Verkehrsplaner hätten sich bereits mit vier Knotenpunkten im Straßenverlauf der Landrat-Christians-Straße sowie mit der Steuerung der Lichtanlagen beschäftigt. 

   „Es gibt Fassaden bis zu 200 Meter Länge auf dem BWK-Gelände. Wir bemühen uns zu kleinräumigen Gebäuden“, berichtete Planer Markus Schmidt aus dem Hause Chora blau. Grundsätzlich stelle sich die Frage, welche Fläche für die jeweilige Schule benötigt werde. Fuß- und Radwege sollen überall entstehen, Freiräume wie ein Werkforum und Begegnungsinseln. 

Der größte Bereich soll der Messeplatz werden, direkt vor der Mensa. Verschiedene Flächen, sogenannte Sportschollen, sind für sportliche Aktivitäten vorgesehen. Ein Baumbestand wird sich zu Schattenhainen entwickeln. Und eine fußläufige Verbindung wird zum Rathaus und Marktplatz führen. 


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