Bürgersprechstunde in Blumenthal
Rund 30 Bürgerinnen und Bürger tauschten sich mit den Referenten im Restaurant Union in Blumenthal aus.Foto: fr
Artikel vom: 05.06.2024
Blumenthal – (FR) Für den Farger Marc Pörtner war es ein Erfolg: Rund 30 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung des Blumenthaler Beiratsmitglieds und des Grünen Kreisverbandes in das Restaurant Union gefolgt, um sich von Fachleuten aus erster Hand über die Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes und die Wärmeplanung in ihrer Stadt informieren zu lassen.
Wärmeplanung für Bremen in 2025
„In Bremen“, berichtete der Bürgerschaftsabgeordnete Philipp Bruck, werde derzeit ein Gutachten erstellt, in dem das Stadtgebiet aufgeteilt werde „in Gebiete, die sich für Nahwärme, Fernwärme und Wärmepumpen eignen.
Die Finalisierung der Wärmeplanung für Bremen wird in 2025 erfolgen“, so der Energie- und klimapolitische Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion. Bis spätestens Mitte 2028, so die Entscheidung des Deutschen Bundestages, sollen alle neuen Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Für Neubauten in Neubaugebieten gilt dies bereits ab dem 1. Januar 2024.
Welche Änderungen damit einher gehen und welche Hilfen abgerufen werden können, dazu informierten Martin Grocholl, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur energiekonsens, und Michael Hartung, Geschäftsführer von Enercity Contracting. Bei einem Jahreseinkommen unter 40000 Euro sei beim Einbau von Wärmepumpen eine Bundesförderung von bis zu 70 Prozent möglich, erläuterten sie.
Aufbaubank informiert über Förderungen
Die Bremer Aufbaubank informiere und berate über die Förderungen. Die Bremer Senat diskutiere zudem, wie eine zusätzliche Unterstützung für ältere Menschen in der Hansestadt aussehen könne, wenn sie keine normalen Kredite mehr bekämen. In Sanierungsgebieten wie in Blumenthal, so ergänzte Marc Pörtner, gebe es zusätzlich noch Sonderförderungen und steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten. In jedem Falle aber, so die einhellige Auskunft der Fachleute, sollte etwaigen Neuinstallationen eine sorgfältige Beratung vorausgehen.
Es könne sogar sein, dass sich das Warten lohne: Laut Mitteilung von Michael Hartung bestünde ein Vertrag mit den Betreibern des Heizkraftwerkes auf dem ehemaligen BWK-Gelände. Rechnerisch könnten 16000 Häuser versorgt werden. Noch seien die Fernwärmenetze in Bremen indes nicht ausgehandelt und räumlich exakt festgelegt. Daher sei, so Hartung, auch noch keine genaue Planung von Anschlüssen möglich. „Über den Daumen gepeilt werden es 12000 bis 18000 Euro für den Einbau der Übergangsstation für die Fernwärme und am Beispiel von Flensburg 22 Cent pro Kilowattstunde sein.“, so die Schätzung von Michael Hartung. Wie so eine Fernwärmestation aussieht, könne man sich im Klimabauzentrum am Brill anschauen. Feststehe, dass die Bürgerinnen und Bürger Wahlfreiheit hätten. Im Gegensatz zu anderen Städten kenne Bremen keinen Zwang zum Anschluss an Fernwärmenetze.
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