Energy-Drinks an der Egge?

Beirat Blumenthal berät über Antrag der Schulelternvertretung

Der Automat steht auf einem Grundstück gegenüber vom Haupteingang der Schule.  Foto: nik

Artikel vom: 27.10.2024

Blumenthal (nik) – Gegenüber der Oberschule an der Eggestädter Straße steht auf privatem Gelände ein Verkaufsautomat für Schlickersachen und Getränke. Eine größere Zahl von Eltern zeigt sich nun besorgt, dass den Jugendlichen dadurch ein unkontrollierter Zugang zu Energy-Drinks ermöglicht werde. Diese stark gezuckerten, koffeinhaltigen Getränke könnten insbesondere bei Heranwachsenden zu Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Problemen führen, wie die Eltern schreiben. Das widerspreche den Bemühungen der Schule, eine gesunde und verantwortungsbewusste Lebensweise zu fördern. Gefordert wird, den Verkauf der Energy-Drinks zu unterbinden, entweder durch Entfernung des Automaten oder eine Umstellung auf „gesündere Getränkeoptionen“. 

Nachdem Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich den Antrag verlesen hatte, fasste Makso Tunc von der SPD die Situation so zusammen: Da der Automat auf Privatgelände aufgestellt wurde, fehle die Rechtsgrundlage, den Verkauf zu verbieten. Die beanstandeten Getränke könnten zudem in Filialen vieler Einzelhandelsketten erworben werden, denen man ebenso keine Vorschriften machen könne. Einzig in Edeka-Märkten werde eine Altersgrenze für den Erwerb durchgesetzt. Damit begründete er die Ablehnung des vorliegenden Antrags für die SPD-Fraktion. Davon zeigte sich Beiratssprecher Marcus Pfeiff irritiert. Er sprach von einem ehrenwerten Anliegen, das er als Familienvater unterstützen wolle. Wenn man als Beirat keine Einwirkungsmöglichkeiten habe, solle zumindest bei den Behörden um Rechtsauskunft ersucht werden.

Marc Pörtner (Grüne) sagte, er habe vor ein paar Wochen noch sogenannte „Elfbars“ in dem Gerät gesehen. Er sprach auch die Aufkleber an, die auf eine Videoüberwachung aufmerksam machen, und warf die Frage auf, ob das erlaubt sei. Thomas Bergmann (CDU) holte weiter aus und sprach mehrfach von neuartigen synthetischen Cannabinoiden, die in der Innenstadt verkauft würden. Auch hier werde eine gesetzliche Lücke ausgenutzt. Mit Verweis auf die Gesetzgebung bei Spielhallen, die Mindestabstände zu Schulen einhalten müssen, meinte er, das müsse in ähnlicher Weise auch hier rechtlich möglich sein. Oliver Fröhlich bat darum, bei der Sache zu bleiben. Um Cannabis gehe es hier nicht, zuerst seien „Vapes und Bier“ beanstandet worden. Marcus Pfeiff hatte inzwischen recherchiert und zählte mithilfe seines Handys die Länder auf, in denen es eine Altersgrenze von 18 Jahren für Energy-Drinks gebe. Viele der aufgelisteten Länder sind Teil der EU.

Die anwesenden Elternvertreter sagten, dass mehr als 30 Eltern selbst geplant hatten, die Behörden anzuschreiben. Deshalb habe man es als sinnvoll erachtet, das Anliegen zu bündeln und zunächst im Beirat vorzubringen, wie Elternvertreter Servet Terkes erklärte. Die Bürgerschaftsabgeordnete Ute Reimers-Bruns verfolgte die Sitzung und äußerte sich zu diesem Tagesordnungspunkt. Wenn man die zuständigen Ressorts und den Senat anschreibe, bekomme man mindestens eine Rückmeldung, was an dem Antrag fehle. 

Zum Zeitpunkt des Fotos war der Automat nur spärlich bestückt, was auf einen regen Absatz hindeuten könnte. In einem der Fächer waren Energy-Drinks verfügbar. Über die Marke war in der „Wirtschaftswoche“ zu lesen, dass sie doppelt so viel Koffein enthielte wie marktgängige Varianten und unter Jugendlichen als eine Art Statussymbol gesehen werde, auch weil sie von einem bekannten amerikanischen Influencer beworben werde.


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