Hilferuf aus Lüssum

Von 1000 Unterrichtsstunden werden aufgrund des Personalmangels nur 680 erteilt

An der Tami-Oelfken-Schule im Brennpunkt Lüssum mangelt es an Lehrern. Deshalb sollen auch Menschen eingestellt werden, die lediglich das erste Staatsexamen abgeschlossen haben. Foto: rdr

Artikel vom: 14.09.2025

Lüssum – Servet Terkes schlägt Alarm. Der Elternsprecher an der Tami-Oelfken-Schule schildert unhaltbare Zustände. Eine zu dünne Personaldecke und die Fünfzügigkeit in diesem Jahr würden zunehmend den Schulalltag belasten. Entgegen der Zusage der Bildungsbehörde seien zudem zwei Referendare wieder abgezogen worden. Laut Servet Terkes fehlen insgesamt 5,7 Lehrerstellen. Eine Klasse sei wegen Personalmangels aufgelöst und auf andere Klassen verteilt worden. Die Folge sei eine erhöhte Klassenfrequenz. Patricia Brandt, Sprecherin von Bremens Senatorin für Kinder und Bildung, bestätigt, dass eine Klasse im dritten Jahrgang aufgelöst wurde – das allerdings, um die Unterrichtsversorgung zu verbessern.

Die Zukunft der Kinder werde im Stich gelassen, findet hingegen Servet Terkes. „Wir als Elternvertreter fordern transparente Kommunikation, sofortige Maßnahmen zur Personalgewinnung und -unterstützung, sowie eine zeitnahe Prüfung von Alternativen, um Chancengleichheit und Teilhabe der Schülerinnen und Schüler sicherzustellen.“Der CDU-Stadtbezirk Blumenthal teilt in diesem Zusammenhang aktuelle Zahlen mit. 320 von 1000 Unterrichtsstunden würden nicht erteilt, und die Lehrerversorgungsquote liege lediglich bei 77 Prozent. „Aus dem Bildungsressort kommt nichts als Lippenbekenntnisse“, kritisieren die Christdemokraten und fordern Sofortmaßnahmen für die Tami-Oelfken-Schule im Brennpunkt Lüssum. 

„Wenn zu Beginn des Schuljahres an einer Grundschule eine nachweisliche Unterversorgung von über 23 Prozent bei den Lehrkräften besteht und 320 von 1000 Stunden nicht gegeben werden, ist das ein unhaltbarer Zustand. Die Leidtragenden sind die Kinder“, erklärt der CDU-Stadtbezirksvorsitzende Malte Engelmann. Servet Terkes, der auch dem Vorstand des CDU-Stadtbezirks angehört, findet, dass die Menschen einen Anspruch auf eine Politik haben, die Kinder ernst nimmt und gleiche Chancen ermöglicht.

„Auch, wenn wir inzwischen rund 30 Prozent aller Neueinstellungen in den Bremer Norden entsenden, ist die Situation an den Schulen in Randlagen weiterhin herausfordernd. Das gilt auch für die Tami-Oelfken-Schule in Blumenthal“, erklärt Patricia Brandt. „Um die Lücken zu schließen, sind hier drei Einstellungen im Umfang von 73 Stunden erfolgt. Damit konnte die Zahl der vakanten Stellen von sechs auf drei verringert werden. Wir stellen weiterhin unterjährig ein und haben die Tami-Oelfken-Schule besonders im Blick.“

Um künftig mehr Kräfte an Schulen im Norden zu bekommen, müsse man aber noch mutiger sein und die Schulen verstärkt auch für anderes Personal öffnen. „Die Senatorin hat deshalb eine Ausschreibung durchgesetzt, nach der auch Menschen ohne das zweite Staatsexamen als Lehrkräfte eingestellt werden können“, so Patricia Brandt. „So ist es an der Oberschule Blumenthal auch aufgrund der Hartnäckigkeit der Schulleitung gelungen, eine Lehrkraft für Naturwissenschaften und Kunst einzustellen, die allein das erste Staatsexamen abgeschlossen hat.“


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