Ehrenamtlich im Einsatz für Blumenthal
Janet Knoch und Eva Balzun engagieren sich ehrenamtlich für Blumenthal. Foto: NIK
Artikel vom: 30.11.-0001
Blumenthal (NIK) – Ehrenamtliche Alltagsunterstützer aus Blumenthal erzählten bei einem Pressetreffen mit Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich im Kulturideenraum Nunatak von ihrer Arbeit. Sie helfen vor allem älteren Menschen, um ihnen weiter zu ermöglichen, ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben zu führen.
So erledigen sie beispielsweise Einkäufe, begleiten sie zum Friseurbesuch, helfen in der Wohnung oder schnacken eine Runde beim gemütlichen Kaffeetrinken, damit keine Einsamkeit aufkommt. Häufig geht es auch um technische Hilfe bei digitalen Geräten und ähnliches. Dafür sind etwa zwei Stunden pro Woche vorgesehen.
Auch jüngere Menschen mit Beeinträchtigungen können dieses Angebot wahrnehmen. 50 Personen, die eine solche Alltagsassistenz wünschen, stehen derzeit auf einer Warteliste. Es fehlt aktuell an engagierten Ehrenamtlichen, gerade seit der Coronazeit sind es deutlich weniger geworden. Es sind derzeit rund 70 Personen tätig.
Der allergrößte Teil der Ehrenamtlichen sind Frauen, was vor allem daran liege, dass die meisten Senioren sich auch nur darauf einlassen würden. Janet Knoch, hauptberuflich Heilerziehungspflegerin, ist über eine Annonce auf die ehrenamtliche Arbeit aufmerksam geworden. Sie betreut zurzeit einen älteren Herrn sowie ein Ehepaar, für die sie wie ein Teil der Familie geworden sei.
Eva Balzun engagiert sich schon seit zehn Jahren ehrenamtlich. Wenn sie erzählt, ist ihr deutlich anzumerken, wie viel ihr das gibt. Die ihr entgegengebrachte Dankbarkeit nennt sie ihren Antrieb.
Man baue einen persönlichen Bezug zu den Menschen auf, je länger man sich kenne, umso herzlicher werde es. Auch wenn jemand eines Tages doch ins Seniorenheim zieht, hält sie den Kontakt. Körpernahe Pflegeleistungen sind nicht Teil des Angebots. Die Aufgabe der Ehrenamtlichen wäre es dann, entsprechende Bedarfe zu erkennen und die nötigen Veränderungen in die Wege zu leiten.
Sozialberaterin Monika Weit erklärte, wie es organisatorisch funktioniert, die 125 Euro monatliche Unterstützung abzurufen, mit der man das Angebot in Anspruch nehmen kann.
Die ehrenamtlichen Helfer ihrerseits erhalten eine Aufwandsentschädigung. Eine kleine Umfrage unter den Helfern habe ergeben, dass es aber erst an letzter Stelle um das Geld ginge, viel wichtiger sei das Gefühl, Menschen glücklich machen zu können.
Katja Werk vom Paritätischen Dienst schilderte, dass dieser informelle Rahmen gerade für Langzeitarbeitslose ein hilfreicher Einstieg sein könne, wenn sie sich eine reguläre Arbeitsstelle noch nicht zutrauen. Das sei ganz flexibel schon ab einem wöchentlichen Einsatz zu ermöglichen.
Pflegedienstleiter Zoran Konstantinovic hob hervor, dass sich viele Integrationschancen eröffnen, man könne sich auf diesem Wege auch sprachlich weiterentwickeln. Er sprach bewusst von „alten“ und „neuen“ Blumenthalern und möchte den Austausch untereinander fördern.
Man sei dem Ortsamt Blumenthal dankbar, dass es die ehrenamtliche Arbeit so umfassend unterstütze.
Ortsamtsleiter Fröhlich betonte, wie wichtig soziales Engagement für die Entwicklung des Stadtteils sei. Jede gesellschaftliche Verbesserung fange zunächst bei einem selbst an.
Wer sich unverbindlich erkundigen möchte, dürfe sich auch gerne beim Ortsamt Blumenthal melden.
Wer zum Team der Ehrenamtlichen gehören will, kann sich auch direkt mit dem Dienstleistungszentrum Blumenthal unter 0421/602199 in Verbindung setzen.
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