Denkort Bunker Valentin: Klanginstallation

Szenische Lesung „Erziehen, Erzwingen, Erniedrigen“ und „Bunker Requiem“ zu erleben

Die Windharfe ist an der Weserseite des Bunkers angebracht. Foto: Denkort Bunker Valentin/LzpB

Artikel vom: 04.06.2023

Farge – (RED) Nachdem der Denk-ort Bunker Valentin gerade eins der sechs Nordbremer Häuser war, die ihre Tore zur „Langen Nacht der Bremer Museen“ geöffnet haben, gibt es weitere Programmhighlights. So finden derzeit eine Dauerausstellung zum Thema Klang sowie zwei Events statt: eine szenische Lesung sowie eine Konzertperformance.
Am Samstag, 10. Juni um 19.30 Uhr, wird eine szenische Lesung gegeben: „Aus den Akten auf die Bühne“ ist eine Projektreihe der Bremer Shakespeare Company und der Uni Bremen. In den Lesungen werden historische Dokumente auf der Bühne „zum Sprechen gebracht“. Die szenische Lesung „Erziehen, Erzwingen, Erniedrigen“ thematisiert das von 1940 bis 1945 von der Gestapo betriebene Arbeitslager im Bremen-Farge. Das Stück dauert zweieinhalb Stunden inklusive Pause. Karten gibt es im Vorverkauf über die die Bremer Shakespeare Company: www.shakespeare-company.com/tickets/?id=11303. Es wird darum gebeten, an warme Kleidung zu denken.
Am Sonntag, 11. Juni, um 15 Uhr, wird die interdisziplinäre Konzertperformance „Bunker Requiem – NO MORE WAR“ von Studierenden der Hochschule für Künste Bremen aufgeführt. Mit der Performance wollten sie dazu einladen, über die Künste und Politik, Gedenken und Erinnerung sowie über die Verbindung und Potentiale unterschiedlicher künstlerischer Disziplinen nachzudenken.
Mit dem Projekt schlössen die Studierenden an das Recherche-, Ausstellungs- und Kooperationsprojekt „Re:Bunker“ an, welches im Sommer 2019 am Denkort Bunker Valentin gezeigt wurde. Der Eintritt ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Begleitprogramms zur Klanginstallation „Erinnern durch Klang“.
Diese wird bis zum 6. August am Denkort Bunker Valentin gezeigt. Geboten werden zwei Klanginstallationen, die aufeinander Bezug nähmen und doch eigenständig in ihrer Wirkung seien: eine meterhohe Windharfeninstallation im Außenbereich zur Weserseite, deren Saiten alleine durch den Wind in Schwingung gebracht werden und eine kontinuierliche Klang-Projektion mittels verschiedener Lautsprecher im Ruinenteil des Bunkers. In beiden fungiere der Wind als zentrales Klang modulierendes Element. Erdacht und konzipiert wurde die Installation von der freischaffenden Künstlerin Annemarie Strümpfler, realisiert vom Musiker und Komponisten Mattia Bonafini sowie Jutta Kelm, einer Wind- und Klangkünstlerin.
Das Begleitprogramm bietet am Sonntag, 2. Juli, 15 Uhr, die Gesprächsrunde „Klang als Erinnerung“, ein Diskussionsformat über die Chancen und Herausforderungen künstlerischer Interventionen an historischen Orten. Am Sonntag, 6. August wird bei der Abschlussveranstaltung eine Filmvorführung von Annemarie Strümpfler gezeigt.
Mitte 1943 begann die Kriegsmarine mit dem Bau des Bunkers „Valentin“, um dort U-Boote des neuen Typs XXI im Fließbandverfahren zu fertigen. Bis zu 10000 Zwangsarbeiter mussten zwischen Mai 1943 und April 1945 Schwerstarbeit auf der Baustelle leisten. Vermutlich starben etwa 1600 von ihnen. Die Grundfläche des Bunker beträgt 35375 Quadratmeter. Verbaut wurden eine Million Tonnen Kies und Sand, 132000 Tonnen Zement und 20000 Tonnen Stahl. Ein eineinhalb Kilometer langer Weg führt über das Gelände und durch den Bunker und informiert entlang von 25 Stationen über die Geschichte des Ortes.
Weitere Infos unter www. denkort-bunker-valentin.de.


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