Kritik an geplanter Stilllegung

Bürger sorgt sich um Arbeitsplätze

Ein Bürger plädiert mit einem Antrag für einen Weiterbetrieb des Kraftwerks und die Erstellung eines

Fernwärmenetzes.     Foto: RDR

Artikel vom: 16.10.2023

Farge – (TH) Mit einem Bürgerantrag beschäftigte sich jüngst der Beirat Blumenthal. Der Inhalt des Schreibens ist ein deutliches Plädoyer für den Weiterbetrieb des Kraftwerkes Farge. Andreas Hinrichs, der im gleichen Ortsteil wohnt, beruft sich dabei auf Meldungen, dass das Kraftwerk im März 2024 stillgelegt wird. Stattdessen setzt er sich für einen Weiterbetrieb ein. Er begründet es mit dem nach seinen Worten bestehenden Strommangel und den daraus resultierenden Stromzukaufs auf internationaler Ebene. 

Dazu zähle auch die kontraproduktive Einspeisung von Atom- und Kohlestrom. Zugleich geht Hinrichs auf den Verlust von 100 bestehenden Arbeitsplätze ein, den sich die hiesige Region nicht leisten könne. 

Daher müsse für den Erhalt der Anlage gesorgt werden, vorübergehend auch mit der Verstromung von Kohle bis eine Umrüstung auf die Verbrennung von Altholz, auch alternativ Müll oder Biogas, erfolgt sei.

Zugleich bringt der Farger Bürger das Thema Fernwärme ins Gespräch. Der Beirat möge sich einsetzen für die Erstellung eines entsprechenden Fernwärmenetzes in Farge und Rekum. Das Kraftwerk könne dabei als Energielieferant infrage kommen. 

Der Anschluss an ein mögliches Netz wäre auf Dauer kostengünstig, nicht zuletzt vor dem Hintergrund vieler Privathaushalte, die in den kommenden Jahren eine Heizungssanierung benötigen. 

Andreas Hinrichs geht davon aus, dass es viele potentielle Abnehmer geben würde, auch aus der Privatwirtschaft.  

Der Beirat Blumenthal sprach sich dafür aus, den Antrag an den zuständigen Ausschuss weiterzuleiten. Nach Ansicht von Hans-Gerd Thormeier (CDU) stehe fest, dass es kein Kohlkraftwerk in Farge geben würde. „Wir sollten uns um das Gelände kümmern“. Ein Investor wäre da. Daher wäre Überlegungen anzustellen, das Kraftwerk für alternative Energie in den Fokus zu rücken, auch für ein künftiges Nahwärmeerzeugungsnetz zu verwenden. 

Makso Tunc (SPD) verwies auf die Pläne des Betreibers, sämtlich Standorte zu verkaufen.

Für die SPD-Fraktion sei es ein vorrangiges Ziel, Arbeitsplätze zu erhalten. Marc Pörtner (Grüne) sprach sich auch für die Nutzung alternativer Energien aus.  Die Verbrennung von Kohle mache keinen Sinn. Der vorliegende Antrag sollte in abgewandelter Form in dem Ausschuss behandelt werden. Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich verwies auf einen Sozialplan, der für die Mitarbeiter existiere. 


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