68 Wohneinheiten wurden erworben

Sanierungsträger BauBeCon ermittelt den Zustand in der George-Albrecht-Straße

Dr. Hanna Augustin, Matthias Gunnemann und Siegfried Hafke (von links) stellten dem Beirat Blumenthal den Stand der Dinge in der George-Albrecht-Straße vor.  Foto: th

Artikel vom: 03.04.2025

Blumenthal (th) – Nach harten Verhandlungen seien Teilbestände der Wohnanlage in der George-Albrecht-Straße übernommen worden. Die Stadtentwicklungsgesellschaft BauBeCon erwarb 68 Wohneinheiten. „Seit dem 1. Februar 2025 sind wir Eigentümer. Grundlage bildete ein Wertgutachten“, berichtete Matthias Gunnemann in seiner Eigenschaft als Sanierungsträger dem Beirat Blumenthal. 

Dabei lobte er die gute Zusammenarbeit mit der Quartiersmanagerin Carola Schulz. Viele Gespräche wurden geführt, die Ängste der Bewohner ernstgenommen. Inzwischen seien alle Wohnungen in dem Straßenzug von 13 bis 16 F näher unter die Lupe genommen worden. Insgesamt 41 sind davon vermietet, während 25 leer stehen. Allein zehn Einheiten seien derzeit aufgrund ihres schlechten Zustandes unbewohnbar.

„Wir wollen eine Situation schaffen, baulich zu investieren, um den Zustand zu verbessern“, so Matthias Gunnemann. „Wir verfolgen das Ziel, durch eine umfassende Sanierung und Aufwertung der Wohnungsbestände die Herstellung gesunder Wohn- und Lebensverhältnisse zu erreichen.“

Insgesamt betrachtet soll die Aufenthaltsqualität verbessert werde, unter Einbeziehung des Beirates, weiteren Akteuren und der Öffentlichkeit. Die vorhandenen Mängel seien erheblich. Jede einzelne Wohnung müsse saniert und modernisiert werden.

Aktuell bleibe die Müllproblematik. Schimmel und Ungezieferbefall würden in Einzelfällen auftreten. Damit verbunden sei ein Rattenbefall. Nicht in den Griff zu bekommen seien ein illegaler Autohandel und die Anzahl stillgelegter Fahrzeuge. Einzelne Bewohner litten unter rassistischen Beleidigungen, während auf dem Spielpatz das Recht des Stärkeren gelte. „Da muss dringend Abhilfe geschaffen werden. Wir haben Partner gefunden, um weitere Schritte zu optimieren“, führte der Sanierer aus.

Man wolle mehr Präsenz zeigen und im Falle von Verstößen gegen die Hausordnung vorzugehen, etwa bei illegaler Entsorgung von Müll. Da schließe man einen vorübergehenden Security-Dienst nicht aus.  Mit größeren Wohnbau-Playern konnte ein Zusammenschluss in einzelnen Problemfeldern erreicht werden. Dazu zähle ein enger Austausch mit dem Hausmeisterservice vor Ort. Und im April werde die Gewoba als neuer Verwalter einsteigen.

Bereits im Vorfeld konnte eine Mietspartei bei der Gewosie einen unbefristeten Mietvertrag erhalten, während eine weitere Partei nach Woltmershausen gezogen sei. Um nicht nur baulich zu denken, rückte der Sanierer auch soziale Aspekte in den Fokus. Dazu zählten Projekte der sozialen Arbeit.

Es werde nicht ausgeschlossen, auf längere Sicht einzelne Wohneinheiten an Wohnbauunternehmen zu veräußern. Im Gespräch bleibe man mit weiteren Wohneinheiten im Adressenfeld 11 und 12. Es läge noch kein passendes Angebot vor, so Matthias Gunnemann. Aber wer sei schuld an den untragbaren Zuständen? In der folgenden Aussprache nahm die Vermüllung einen großen Stellenwert ein. Man schließe nicht aus, dass gezielt Abfälle und Sperrmüll in die George-Albrecht-Straße gefahren würden. 

Holger Jahn (CDU) verwies wiederum auf umfangreiche Hilfen und Unterstützungsformen des Amtes für Soziale Dienste, die in den zurückliegenden Jahren eingesetzt wurden. Auch das Thema Rückbau brachte Jahn ins Gespräch. Denn seit Jahren hätte sich an den Zuständen nichts im wesentlichen  geändert.

Ein Schimmelbefall würde durch fehlende Trockenräume begünstigt, aber auch defekte Fenster, die sich weder öffnen noch schließen ließen, gab Stadtplaner Siegfried Hafke zu bedenken. 


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