Bremer Wortkünstlerinnen in Berlin

Ela Fischer, Loubna Khaddaj, Christel Fangmann, Anna Irmgard Jäger, Donka Dimova und Moderator Daniel Schmidt (von links) vor der Landesvertretung. Christel Fangmann von der Agentur „von Events, die verbinden“ hat bei einem Streifzug durch Bremen die Frauen an unterschiedlichen Orten „gefunden“ und zusammengebracht. Etwa hundert Gäste hätten sich angemeldet, berichtet sie. Die Texte seien sehr berührend gewesen. Foto: fr

Artikel vom: 04.07.2024

Bremen (RED) – „Bühne frei“ hieß es für junge Autorinnenstimmen aus der UNESCO „City of Literature“ Bremen kürzlich in der Landesvertretung in Berlin. Mit dieser Kulturveranstaltung sollte sich auch das Hauptstadtpublikum einen Eindruck von der bunten und vielfältigen Bremer Literatur- und Kulturszene machen können, hieß es in einer Pressemitteilung aus dem Hause des Kultursenators. Vier Bremer Wortkünstlerinnen aus der frisch gekürten UNESCO Kreativstadt haben ihre Kunst präsentiert und unterschiedliche Textformen vorgestellt, inklusive Musikbeiträge: 

Donka Dimova (geboren 1986 in Bulgarien) studierte in Bremen und Hannover und beschäftigt sich seit ihrem frühen Schulalter mit Poesie. Sie erhielt 2022 das Bremer Autorinnenstipendium mit ihrem Buchprojekt „Mehrfamilienhaus ohne Aussicht“, in dem sie die Geschichten neuankommender Bulgarinnen und Bulgaren in Gröpelingen erzählt.

Die 37-Jährige Ela Fischer produziert ihre eigenen Texte und Sounds, denen sie Storytelling und Französische Dolce Vita untermischt. Die in Dakar geborene Französin mit Faible für deutsche Literatur erzählt von der Notwendigkeit des Verbundenseins, von Musikproduktionen, von der Liebe zu gutem Essen und von Tagen, an denen Diskriminierung mal keine Rolle spielt. Sie ist eine Multitalent-Poetin, und liest und singt ihre Texte. 

Anna Irmgard Jäger, geboren 1987 als Tochter einer Griechin und eines Deutschen, las aus ihrem Debüt „Ganz normale Tage – Geschichten von Träumen und Traumata“ – erschienen 2023 bei Marta Press. 2024 erschien ihr erstes Kinderbuch „Was sieht Paul?“ über ihren Sohn, der im Autismus-Spektrum verortet ist. Als Performerin reist sie europaweit mit dem Kollektiv „sineumbra“.

Loubna Khaddaj, geboren 1985 im Libanon, zaubert Erinnerungen in Schrift, politisch und privat. Die Autorin hat in Bremen Kultur-, Erziehungs-, und Bildungswissenschaften studiert. Sie schreibt zu Rassismus, verschiedenen Diskriminierungsformen und auch zu ihren eigenen Erfahrungen als einzige Woman of Colour in einem weißen Umfeld. 

Dazu gab es mit humorvollen Texten einen kurzen Streifzug durch die Yogapraxis sowie seelenvolle Zeichnungen der verstorbenen Künstlerin Judith Schmitt unter dem Titel „Yoho“ und mit Texten von Heidrun Pinther, vorgetragen von der Organisatorin Christel Fangmann.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Daniel Schmidt, einem Mitglied im Kollektiv für junge Literatur (Kollit), das die Literaturzeitschrift „Koller“ herausgibt. Schmidt sei bekannt für seine Moderationstätigkeiten in kulturellen, künstlerischen und internationalen Kontexten.


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