Seenotretter suchen „Sammelschiffchen-Kapitäne“

Die gesamte unabhängige und eigenverantwortliche Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne Steuergelder. 

Landauf, landab steht das Sammelschiffchen der DGzRS als Symbol für den selbstlosen Einsatz der Seenotretter und ihre Unabhängigkeit. Foto: DGzRS/Jörg Sarbach

Artikel vom: 20.10.2022

Bremen – (FR) Die Seenotretter bitten um Hilfe – nicht im Einsatz auf Nord- und Ostsee, sondern an Land: Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sucht weitere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Bremen und Bremen-Nord die bekannten Sammelschiffchen leeren.

Ehrenamtliche auch aus Bremen-Nord erwünscht

„Aus Alters- und Gesundheitsgründen müssen einige unserer bisherigen Sammelschiffchen-Betreuer ihr Ehrenamt leider aufgeben.
Deshalb suchen wir engagierte Frauen und Männer, die sich zukünftig ebenso zuverlässig und mit größter Sorgfalt um unsere Sammelschiffchen in Bremen und Bremen-Nord kümmern“, sagt Uta Beetz. Sie ist bei der DGzRS für die Menschen zuständig, die die kleinsten Flottenmitglieder der Seenotretter betreuen.

Zeit frei einteilbar

Genauso wie die Seenotrettungskreuzer und -boote sind auch die Sammelschiffchen der DGzRS auf Menschen angewiesen, die sich verantwortlich fühlen und sich regelmäßig um sie kümmern.
Ehrenamtliche leeren die vollen „Laderäume“, zahlen die „Fracht“ auf das Spendenkonto der DGzRS ein, halten den Kontakt zu den Inhabern der „Ankerplätze“ und machen bestenfalls neue „Liegeplätze“ ausfindig. „Jeder ‚Sammelschiffchen-Kapitän‘ kann sich seine Zeit frei einteilen und selbst entscheiden, wann er die ‚Ladung‘ seiner Einheiten einmal im Jahr ,löscht‘“, betont Uta Beetz. Selbstverständlich arbeiten die Seenotretter neue Helfer in ihre verantwortungsvolle Aufgabe gründlich ein.

Hilfe ist tragende Säule

„Die engagierte Hilfe unserer zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Land ist eine tragende Säule für die erfolgreiche Tätigkeit der DGzRS“, weiß Uta Beetz. Gerade als „Sammelschiffchen-Kapitän“ kann jeder einen wichtigen Beitrag für den rein spendenfinanzierten Seenotrettungsdienst leisten.

Kontaktdaten:

Interessierte können sich bei Uta Beetz per Telefon unter 0421/53 707-535 melden oder ihr eine E-Mail an ehrenamt@seenotretter.de schreiben.

Über das Sammelschiffchen

Das Sammelschiffchen der Seenotretter gibt es bereits seit 1875. Es gilt als Deutschlands bekannteste Spendendose und ist das Symbol für den selbstlosen Einsatz der Besatzungen und für die Unabhängigkeit der DGzRS. Rund 14000 Einheiten der 32-Zentimeter-Klasse haben in ganz Deutschland ihre „Liegeplätze“. Sie tragen jedes Jahr mit rund einer Million Euro dazu bei, dass die Seenotretter immer dann rausfahren können, wenn jemand auf See in Not ist.

Über die DGzRS

Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hält sie rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote auf 55 Stationen zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten einsatzbereit – rund um die Uhr, bei jedem Wetter. Jahr für Jahr fahren die Seenotretter mehr als 2000 Einsätze, koordiniert von der deutschen Rettungsleitstelle See, dem Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) Bremen der DGzRS.
Die gesamte unabhängige und eigenverantwortliche Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne Steuergelder. Seit Gründung der DGzRS 1865 haben ihre Besatzungen annähernd 86000 Menschen aus Seenot gerettet oder drohenden Gefahren befreit. Schirmherr der Seenotretter ist der Bundespräsident.


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