„Nadeln, Wolle und Ideen“

Stricken verbindet: Gruppe ehrenamtlich arbeitender Frauen spendet ihre Handwerkskunst

Diese Powerfrauen verbindet eins: die Liebe zum Stricken. Hinten, die Dritte von rechts: Karin Kusber, die mit Imke Bischoff (nicht auf dem Bild) den Stricktreff Nord ins Leben gerufen hat. Liebevoll gestaltete Etiketten zieren die wolligen Werke. Fotos: as

Artikel vom: 20.07.2024

Bremen (AS) – Das ist Frauenpower! Beim Stricktreff Nord entsteht Handwerkskunst: Mützen, Schals, Socken – auch für Herren –, Tücher, Handschuhe, Pulswärmer, kleine Schuhe und mehr, die für den guten Zweck gestrickt werden. Erst kürzlich wurden 66 Arbeiten an die Onkologische Tagesklinik und 105 wollene Werke an die Babystation, beide im St. Josef-Stift, gespendet. Zudem beliefern die Frauen die „RaphaelOase“, eine Lebensmittelausgabe der katholischen Kirchengemeinde St. Raphael im Bremer Osten für bedürftige Familien.

Zur Geschichte: Am 16. Juli vergangenen Jahres starteten Imke Bischoff und Karin Kusber einen Aufruf im BLV: „‚Woll-Lustige‘ Mitstreiter gesucht“, titelte Redaktionsleiterin Regina Drieling. 32 E-Mails hätten sie daraufhin erhalten, berichtet Karin Kusber. „Dass das so einschlägt, hätte ich nie gedacht!“

 Im Schnitt seien es nun 16 Frauen – „der harte Kern“ – die sich an jedem ersten und dritten Mittwoch im Monat zwischen 15.30 und 18.30 Uhr im Freizi Alt-Aumund, Aumunder Heerweg 89, träfen. „Einige stricken nur zu Hause“, erklärt die Organisatorin. Eine Dame habe beispielsweise 65 Paar Socken abgegeben, die sie während der Coronazeit hergestellt hat. Auch außerhalb der „regulären Zeiten“ werkelten die Frauen zusammen. Freundschaften seien entstanden, und es werde auch mal geschnackt.

„Wir sind ein strickverrückter bunter Haufen. Jede zeigt jeder was. Alle ergänzen sich hier. Alle sind fleißig. Wer möchte, kann gerne vorbeikommen. Wir haben Nadeln, Wolle und Ideen.“ Knäuel-Spenden ab 50 Gramm werden immer wieder gern angenommen. Die Frauen bringen, neben ihren fertigen Arbeiten, selbst regelmäßig Wolle mit, „jede so, wie sie möchte. Es soll Spaß machen“. Und wenn nur ein Paar Socken im Jahr fertig würden.

„Es gibt so viel, wenn man gibt“, sagt Karin Kusber und berichtet von einer Patientin, die sich beim jüngsten Besuch im St. Josef-Stift auf Anhieb in einen „Seelenwärmer“ – eine Mischung aus Schal und Jacke – verliebt habe. So könne man von Krebs Betroffenen „eine kleine, wärmende Freude bereiten“. Auch seitens des medizinischen Personals würde das Engagement der Frauen dankbar und wertschätzend aufgenommen.

Wer sich den ehrenamtlichen Strickerinnen anschließen oder Wollspenden abgeben möchte, kann sich gern unter stricktreffnord@gmail.com melden.


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