Eigentlich Kulturerbe: die Briefmarke

Die Nordbremer Briefmarkenfreunde veranstalten überregional beliebte Tauschtreffen

Claus Humbert pflegte eine Brieffreundschaft nach Äthiopien, was ihm diese prächtigen Marken einbrachte.Foto: nik

Artikel vom: 16.07.2025

Bremen-Nord – (nik) Die allererste Briefmarke der Welt wurde in England im Jahre 1840 herausgegeben und zeigt ein Porträt der Königin Victoria. Der heutige Wert ist astronomisch. Jürgen Schlemermeyer hat zum Tauschabend der Nordbremer Briefmarkenfreunde ein Faksimile dieses Blattes mitgebracht. Mit einem schweren Lederkoffer ist er aus Beverstedt angereist und repräsentiert hier auch die Bremerhavener Sammler. Er hat schon in ganz Deutschland Ausstellungen gemacht, so auch im Bremer Rathaus. Organisiert werden die monatlichen Tauschtreffen von Claus Humbert und Hans van Assen. 

„Wir beide halten hier den Haufen zusammen“, erzählt Claus Humbert, der seit 80 Jahren sammelt, also als Siebenjähriger damit begonnen hat und das Hobby mit seiner Frau Ute teilt. Ein weitgehend ertragloses Hobby, wie sie klarstellt. Wer eine Sammlung zum Händler trägt, erhalte nur ungefähr fünf Prozent des tatsächlichen Werts: Die Marken müssten einzeln überprüft werden. „Tauschkreise sind deswegen die ideale Grundlage“, betont Claus Humbert. Zur Ausrüstung gehören eine starke Lupe, die Pinzette und eine UV-Lampe zur Feststellung von Wasserzeichen. Man sieht damit zudem, ob das Papier fluoresziert. Ferner gibt es noch einen Zähnungsschlüssel, denn die Ränder sind durchaus unterschiedlich. Um die Marken richtig einzuordnen, sind außerdem Kataloge wie der „Michel“ hilfreich. Diese geben Richtwerte, was die Marke wert sein könnte, es gibt sie für aller Herren Länder. Hans van Assen hat einen niederländischen Katalog vor sich, den er versteht, weil er von dort stammt. Thomas Müller ist kein Fußballer, sondern der erste Vorsitzende des Brinkumer Vereins. Er spricht sich gegen digitale Verfahren aus, die auch die Briefmarke bedrohen. Die neueren Marken sind selbstklebend, was den Sammlern wenig Freude bereitet. Zudem verunstalte ein Matrixcode zum Scannen die Motive. In Österreich werden gern kuriose Sondermarken aufgelegt, etwa solche aus Porzellan oder dem hinlänglich bekannten FFP-2 Material. „Die Sammler wollen aber diese Geldmacherei nicht mehr“, stellt Hans van Assen klar. Neugierig geworden? Die Nordbremer Briefmarkenfreunde treffen sich an jedem zweiten Dienstag im Monat um 18.30 Uhr im Vereinsheim der SG Marßel und freuen sich immer über interessierte Gäste.


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