„Ich könnte ein Buch schreiben“

Seit 15 Jahren gibt es den Oma-Opa-Leihservice in Schwanewede bereits

Gisela Staggenborg (Mitte) erhielt vom Vorstand des Familienzentrums (hinten) einen Blumenstrauß. Marlis Scheffer (links) und Inge Finken sind weitere Mitstreiterinnen.  FOTO: NAD

Artikel vom: 01.01.2022

Schwanewede – (NAD) Seit rund 15 Jahren kümmert sich Gisela Staggenborg um den Oma-Opa-Leihservice. Damals suchte das Familienzentrum nach Freiwilligen, die gerne etwas Zeit mit Kindern verbringen wollen, um deren Eltern zu unterstützten. Bis vor ein paar Jahren war Gisela Staggenborg selbst noch in Familien unterwegs, um mit den Kindern zu spielen und Zeit zu verbringen. Daran hat sie noch viele schöne Erinnerungen. Heute übernimmt sie die Koordination und schaut, welche Familie zu welcher Oma und welchem Opa passen würde. „Es macht Spaß, wenn es geklappt hat“, sagt sie selbst. Und mit ihrer Einschätzung liege sie auch immer richtig. Christiane Addicks vom Vorstand des Familienzentrums nennt sie deshalb „ein Trüffelschwein“. Die Einrichtung sucht nun weitere Freiwillige, die sich beim Oma-Opa-Leihservice beteiligen wollen.
„Ich könnte ein Buch schreiben“, sagt Gisela Staggenborg, wenn sie an all die Erlebnisse während der Zeit denkt. Zu einem Kind hat sie bis ins Erwachsenenalter noch Kontakt. Zu ihren Mitstreiterinnen gehören unter anderem Inge Finken und Marlis Scheffer. Bei einem Kaffeekränzchen berichten die beiden von den Familien, deren Kinder sie betreuen. „Die beiden sind so knuffig“, sagt Marlis Scheffer über ihre Schützlinge. Beim ersten Treffen sei eines der Kinder direkt auf sie zugelaufen und hätte sie umarmt. Die Kinder seien auch nicht immer so begeistert, wenn sie wieder gehen muss. „Oh Mami, ich will aber noch mit Marlis spielen“, hätte sie schon gesagt. Auch Inge Finken bestätigt: „Die Kinder wollen teilweise gar nicht mehr weg.“
Die Nachfrage an Omas steigt, deshalb sucht Gisela Steggenborg nach weiteren Mitstreiterinnen. Es heißt zwar Oma-Opa-Leihservice, aber Interessierte müssen noch keine Seniorinnen sein. Unter den Helferinnen war auch schon eine junge Frau Anfang 20. „Die war sehr beliebt“, erinnert sich die Vermittlerin zurück. Es sei wichtig, dass die Frauen Einfühlungsvermögen und Geduld hätten. Die Zeit, die sie investieren sollen oder können, hängt von den Familien ab. Darüber werden die Leihomis aber im Vorfeld informiert. Was man mit den Kindern unternehmen möchte, sei auch unterschiedlich und hänge von den Mädchen und Jungen ab. Es hätte auch schon mal einen Notfall gegeben, berichtet die Vorsitzende des Familienzentrums, Monika de Groot. Eine Mutter sei ins Krankenhaus gekommen und eine Leihomi sei schnell eingesprungen. Es kämen auch mal nicht so einfach Situationen auf die Leihomis zu, berichtet Inge Finken, aber wenn die Kinder ihnen Vertrauen, sei das gut. Dann würden sie ihnen auch Dinge mitteilen, die sie sonst vielleicht geheim gehalten hätten.
Wer Interesse hat, eine Leih-omi zu werden, kann sich zwischen 8 und 12 Uhr beim Familienzentrum unter der Telefonnummer 04209/930827 melden oder auch direkt bei Gisela Staggenborg unter 04209/2543 auf den Anrufbeantworter sprechen.


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