Im Sommer 2026 werden die Anlagen fertig sein

Auf dem Geestrücken in Rekum werden zwei leistungstärkere Windkraftanlagen errichtet werden. Sie lösen die beiden kleinen bestehenden Windräder ab. Foto:th
Artikel vom: 22.02.2025
Rekum (th) – Windkraftanlagen werden künftig um ein Vielfaches mehr das Bild in Rekum bestimmen. Unmittelbar auf der Landesgrenze werden die bestehenden Windräder durch wesentlich höhere und leistungsstärkere Energieträger abgelöst. Damit verbunden ist ein Abriss und Entsorgung der Altanlagen und Anlieferung künftiger großer Bauteile, die nach Fertigstellung eine Höhe von 245 Metern messen werden.
Felix Busse von der „Energiequelle“ stellte dem Beirat Blumenthal die komplexe Verfahrensweise und die damit verbundenen Bauphasen näher vor. Nach einer Sondierung des Geländes durch den Kampfmittelräumdienst wird man bemüht sein, potentielle Bodenbrüter zu verdrängen, damit sie nicht auf dem Areal ihr Gelege ansiedeln. Es folgt das Herrichten der Montage- und Kranflächen samt Arbeits- und Bürocontainern. Da die Bestandsanlagen keine Verwendung finden, werden die Bauteile demontiert und zerlegt, um sie per Lkw abzutransportieren. Recyclebare Materialien werden veräußert, während die Rotorblätter als Mischstoff in der Zementindustrie vorgesehen sind. Für die Fundamente müssen Gruben ausgehoben werden. Künftig werden sie eine Höhe von zwei Metern ausmachen. Der Turm setzt sich aus zwei verschiedenen Materialien zusammen. Die Betonkonstruktion nimmt zwei Drittel ein, das obere Stahlrohr ein Drittel.
Auf dem Turmsegment werden jeweils drei Rotorblätter aufgesetzt. Mit 245 Metern Höhe werden die beiden neuen Anlagen die bisherigen erheblich übertreffen. Für den Transport der schweren Bauteile muss die Zuwegung erweitert werden, um Maschinenhaus, Rotornaben und Antriebstränge anliefern zu können. Um den Autoverkehr nicht zu behindern, werden die Transporte zu nächtlicher Zeit erfolgen. Nach dem Verlassen der BAB 27 in Höhe Schwanewede werden die Transporte durch das Nadelöhr, der Einmündung der Betonstraße in die L 149 geleitet werden, um von dort nach dem Passieren der Hauptkreuzung Heidkamp über die Hospitalstraße und An der Kaserne das Baugelände zu erreichen.
Kurz vor der Landesgrenze wird auf dem restlichen Abschnitt ein befestigte Straßenverbindung entstehen, so dass keine Anlieferungen über die Lagerstraße erfolgen wird. Somit sind auch Befürchtungen, dass die Hospitalstraße in Rekum in Mitleidenschaft gezogen wird, wie sie Marcus Pfeiff (SPD) äußerte, vom Tisch. Nach dem Installieren und Aufstellen des Kranes werden je nach Wetterlage die Montagearbeiten im April 2026 erfolgen und bis zum Sommer abgeschlossen sein. Während eines Probelaufes wird der Schattenschlag und Schall der Rotblätter überprüft. „Wir werden Maßnahmen aufstellen, um die Bewohner vor Nachteilen zu schützen“, so Busse.
Das bedeutet, dass nachts die Anlagen in reduzierter Leistung laufen, damit die Schallwerte eingehalten werden. Dabei kommen Gutachten und erteilte Genehmigungen zum Tragen. „Wir sind im Gespräch mit der Stadtgemeinde Bremen und dem Bauamt Bremen-Nord als zuständige Behörde, um noch Einzelheiten für die Errichtung eines Windparks zu klären.“ Es wären bereits Verhandlungen mit den Eigentümern geführt worden. Auf die Frage von Christian Milpacher (SPD), inwieweit die beteiligten Gemeinden in finanzieller Hinsicht von der Großanlage profitieren werden, teilte Felix Busse mit, dass grundsätzlich die Kommunen infrage kämen, deren Gemeindegebiet sich in einem Radius von 2,5 Kilometern befinden.
Von den 0,2 Prozent für jede erzeugte Kilowattstunde wird in erster Linie Bremen bei einem Gewinn von rund 80000 KW mit 45 Prozent den größten Anteil erhalten, gefolgt von Schwanewede, während Brake mit einem kleinen Gewinn dabei ist. Die Laufzeit der Räder betrage 20 Jahre. Holger Jahn (CDU) machte sich zugleich für den Ausbau der Hospitalstraße stark, versehen mit einem Rad- und Fußweg. Die finanziellen Mittel könnten zweckgebunden von dem Zugewinn der Windkraftanlagen bestritten werden, lautete sein Vorschlag.
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