Sparkassen-Tür ist zu schmal für Rollifahrer

Der SPD-Inklusionsbeauftragte Frank Schurgast, hier mit Detlev Hansing, passt mit seinem Rollstuhl nicht durch die Tür.Foto: FR
Artikel vom: 19.02.2023
Blumenthal – (RDR) Im Oktober des vergangenen Jahres wurde die neue Stadtteilfiliale der Sparkasse in Blumenthal feierlich eröffnet. Direkt am Blumenthaler Bahnhof präsentiert sich das Geldinstitut seither mit modernem Konzept und als Ort, an dem es um viel mehr als ausschließlich um Finanzen geht.
Zur Stadtteilfiliale gehört ein SB-Bereich mit Terminals für Überweisungen, Kontoauszüge oder um Bargeld abzuheben oder einzuzahlen. „Ich bin darauf hingewiesen worden, dass der Bereich nicht barrierefrei ist“, berichtet Frank Schurgast, Inklusionsbeauftragter der SPD im Unterbezirk Bremen-Nord. Darauf habe er sich vor Ort selbst ein Bild gemacht und festgestellt, dass er mit seinem Rollstuhl nicht durch die Tür kommt.
„Da muss ich aber durchpassen“, sagt der Kommunalpolitiker. „Barrierefreiheit bedeutet Teilhabe und Gleichstellung.“ Er als Rollstuhlfahrer möchte nicht nur auf ein Außenterminal angewiesen sein.
Bei der Sparkasse hat man Verständnis dafür und den Fehler eingeräumt. „In der Tat ist bei der Bauüberwachung aufgefallen, dass die Türbreite nicht die geforderte Norm hat. Es fehlen wohl sechs Zentimeter“, erklärte Sprecherin Nicola Oppermann. Man habe die Planungsabteilung des Bauträgers bereits gebeten, möglichst schnell Abhilfe zu schaffen. „Allerdings wird dies – aufgrund von Lieferengpässen und die für eine Bank erforderlichen Sicherheitsstandards bei Türelementen – rund sechs bis zehn Wochen dauern. Dies bedauern wir sehr.“
Die Sprecherin zeigt Alternativen für Rollstuhlfahrer auf: Außerhalb der Öffnungszeiten gebe es beispielsweise einen Geldautomat, der außen in der Wand eingebaut ist. „Vielleicht ist das eine Möglichkeit, um Bargeld abzuheben, wohlwissend, dass eventuell die Höhe des Geldautomaten nicht kompatibel ist mit der Sitzhöhe des Rollstuhls“, so Nicola Oppermann. Wer seine Bankgeschäfte telefonisch regeln könne, dem würde unter der Nummer 0421 179-0 rund um die Uhr geholfen, so die Sprecherin weiter.
Frank Schurgast ist froh, dass die Sparkasse den Fehler erkannt hat und Abhilfe schaffen wird. „Es ist gut, dass nachgebessert werden soll. Das ist von Vorteil für alle Menschen mit Behinderung.“
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