Jugendfeuerwehr vor dem Aus?

Eltern beklagen unhaltbare Zustände für ehrenamtliche Nachwuchsbrandschützer

Der Blumenthaler Feuerwehrnachwuchs. Foto:fr

Artikel vom: 23.06.2024

Blumenthal (RDR) – Die Elterngruppe der Jugendfeuerwehr Blumenthal beschreibt unhaltbare Zustände, denen ihr Nachwuchs ausgesetzt ist. Von Statik- und Asbestproblemen ist da beispielsweise die Rede. Und davon, dass dies der Behörde hinlänglich bekannt sei, ohne dass es Baumaßnahmen gegeben hätte. „Einzige Maßnahmen, die bisher getroffen wurden sind Betretungsverbote für bestimmte Bereiche zu verhängen, sowie die Auslagerung von Löschfahrzeugen“, schildert Anne Wessel, Sprecherin der Elterngruppe, in einem Brandbrief.

Sie berichtet davon, dass die Jugendlichen die Umkleidekabinen nicht betreten dürfen, was zur Folge habe, dass sich alle Mitglieder der Jugendfeuerwehr in den Toiletten und in den Hallen zum Teil voreinander umziehen müssten. „Die derzeitige Umkleidesituation ist unzumutbar für alle Jugendliche und entspricht nicht dem Kindeswohl“, heißt es in dem Schreiben der Elterngruppe. Die Väter und Mütter erwarten, dass sich die Situation schnellstmöglich verändert. Ansonsten bestehe die Überlegung, den Dienstbetrieb der Jugendfeuerwehr zum 1. September dieses Jahres einzustellen. Weiterhin wollen die Eltern wissen, wie es um die Zukunft der Feuerwehr in Blumenthal bestellt ist und beklagen mangelnde Transparenz. 

Im Jahr 2019 sei für das 1936 erbaute Gebäude ein Asbest-Kataster angelegt worden, berichtet Rose Gerdts-Schiffler, Sprecherin des Bremer Innensenators.  Es seien dann im Rahmen einer Asbestsanierung überwiegend Isolierungen von Heizungsrohren erneuert worden.  Sie räumt einen Sanierungs- und Modernisierungsstau ein, betont aber, dass keine Betretungsverbote für das Feuerwehrhaus durch Immobilien Bremen (IB) ausgesprochen wurden. „Weder Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen noch Mitglieder der Jugendfeuerwehr sind gefährdet“, so die Sprecherin.

Für den Keller – wo sich die Umkleiden befinden – bestehe aufgrund von statischen Problemen allerdings tatsächlich ein Betretungsverbot. „Der Senator für Inneres und Sport kümmert sich derzeit um eine Übergangslösung“, teilt Gerdts-Schiffler weiter mit. Zur Zukunft des Standorts äußert sich die Sprecherin nur vage. Zu den Kosten und der Sanierungsdauer könne keine Aussage gemacht werden, weil zunächst die Ergebnisse der statischen Untersuchung durch IB abgewartet würden. Zudem müsste der Sanierungsumfang bekannt sein, bevor weitere Schritte eingeleitet werden könnten.

Wegen der Auslagerung von Löschfahrzeugen aus statischen Gründen könnte die Gefahrenabwehr zukünftig gegebenenfalls nicht mehr sichergestellt werden, befürchten die Eltern weiter. 

„Die Schwerpunktwehr ist momentan grundsätzlich einsatzbereit“, erklärt Rose Geerdts-Schiffler hingegen, räumt aber ein: „Zwei Löschfahrzeuge können zurzeit nur zeitverzögert über die behelfsmäßige rückseitige Hofzufahrt ausrücken. Das Tanklöschfahrzeug ist zur Feuer- und Rettungswache 6 ausgegliedert worden und der LKW Dekontamination-Personal zur Freiwilligen Feuerwehr Farge.“


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