„In Blumenthal passiert ganz viel!“

Blumenthals Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich im Kämmerei-Quartier, wo der Bildungscampus entsteht. Im Hintergrund rechts das ehemalige Sortiergebäude, das umgebaut wird.Foto: rdr
Artikel vom: 17.05.2025
Blumenthal – (rdr) Wie die anderen beiden Nordbremer Orts-amtsleiter ist auch Oliver Fröhlich Mitglied im Wirtschafts- und Strukturrat (WIR) Bremen-Nord. Er berichtet, was im nördlichsten Stadtteil vor sich geht.
Das BLV: Warum sind Sie Mitglied im Wirtschafts- und Strukturrat Bremen-Nord und welchen Stellenwert hat der WIR für Blumenthal?
Oliver Fröhlich: Ich bin Mitglied aus völliger Überzeugung. Ich habe Mitte 2020 als Ortsamtsleiter in Blumenthal angefangen und wollte die Akteure im Stadtteil kennenlernen. Das gesamte Netzwerk des WIR und die Ziele für Bremen-Nord haben mich überzeugt, mitzumachen. Der WIR organisiert wichtige Austauschtreffen, bei denen man Sachstände bekommt oder selbst welche geben kann. Im Juni organisieren wir mit dem WIR zum zweiten Mal den Markt der Möglichkeiten.
Was sind derzeit die wichtigsten Bauprojekte im Stadtteil und was sollte schneller vorangehen?
Ich glaube, für den Stadtteil mit seinen ganzen Ortsteilen sind alle Bauprojekte wichtig, die jetzt laufen oder in der Pipeline sind. Der Bildungscampus beispielsweise ist mit Arbeitsplätzen verbunden. Entscheidend ist, dass man ihn mit dem Integrierten Entwicklungskonzept (IEK) für Blumenthal verknüpft. Das IEK in Lüssum ist von Bedeutung. Das, was jetzt im Dillener Quartier passiert, bringt den Stadtteil voran. In Farge-Rekum entsteht ein neuer Sportplatz, verbunden mit einer neuen Schule. Mit Blick auf den gesamten Stadtteil ist es wichtig, dass wir nie immer nur über ein Projekt reden. Es gibt eine Vielzahl von Projekten, die nicht allen bekannt sind. Die werden nach und nach sichtbar.
Welche Nöte treiben Sie bezüglich Blumenthals um?
Ein positives Problem ist, dass nicht mehr darüber gesprochen wird, dass in Blumenthal nichts passiert. Aber vielen Menschen geht es in manchen Bereichen nicht schnell genug voran. Und ich kann nicht nachvollziehen, wie in Blumenthal gewählt wurde (25,3 Prozent der Stimmen für die AfD bei der Bundestagswahl, Anmerkung der Redaktion).
Das erklärt sich für mich nicht, und ich denke oft darüber nach, woran das liegt. Wir haben hier eine hohe Arbeitslosigkeit und zu wenig Arbeitsplätze. Wir versuchen das kleinteilig hinzubekommen. Ein großer Wurf wäre super, aber den sehe ich derzeit leider nicht.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Stadtteils?
Ich wünsche mir, dass bei allen Projekten, die angeschoben wurden, aus der Theorie schnell Praxis wird. Dass sich der Stadtteil positiv darstellen kann. Die Menschen, die hier leben und wohnen, sollten sich darüber informieren, was in Blumenthal alles passiert, denn es passiert ganz viel. Über eine halbe Milliarde Euro soll verbaut werden. Als es losging mit dem Umbau des Gebäudes 43/44 im Kämmerei-Quartier, herrschte plötzlich ein Riesenandrang vor meinem Bürofenster. Die Leute haben gemerkt: Da passiert ja wirklich etwas!
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